Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 2 / 2025 9 Gewaltopfer Spurensicherung ist Kassenleistung Die Kosten für die sogenannte vertrauliche Spurensicherung in nordrhein-westfälischen Krankenhäusern tragen zukünftig die gesetzlichen Krankenkassen. Der entsprechende Beschluss soll im Februar dieses Jahres in Kraft treten und dann schrittweise umgesetzt werden, teilte die NRW-Landesregierung mit. Zur vertraulichen Spurensicherung gehören die Dokumentation von Verletzungen sowie die Sicherung von Tatspuren am Körper von Betroffenen. Die gerichtsfest dokumentierten Befunde und Tatspuren stehen so auch bei späterer Anzeige und damit in einem späteren Strafverfahren als Beweismittel zur Verfügung. jf Kinder Psychosomatische Leiden nehmen zu In Nordrhein leidet ein Viertel der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren regelmäßig an zwei oder mehr psychosomatischen Beschwerden wie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, Niedergeschlagenheit, Gereiztheit oder Nervosität sowie Einschlafproblemen oder Benommenheit. Das zeigt der Kindergesundheitsatlas 2024, für den die AOK Rheinland/Hamburg rund 5.000 Eltern befragt hat. Über ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen zeigen ihren Eltern zufolge eines dieser psychosomatischen Symptome. Laut Kindergesundheitsatlas können emotionale Belastungen wie Zukunftsangst oder Mobbing Gründe für psychosomatische Beschwerden sein. www.aok.de/mk/rh/ kindergesundheitsatlas/. jf Transplantationen Prüfer ziehen positive Bilanz ihrer Arbeit Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 35 Transplantationsprogramme überprüft, innerhalb derer in den Jahren 2016 bis 2021 gut 10.000 Transplantationen vorgenommen wurden. Foto: sturti / istockphoto.com Die für die Prüfung der Transplantationszentren in Deutschland zuständigen Kontrollgremien von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft und GKVSpitzenverband haben in ihrem jüngsten Tätigkeitsbericht erneut eine positive Bilanz gezogen. Richtlinienvorgaben seien ganz überwiegend eingehalten worden und man habe keinerlei Anhaltspunkte für Manipulationen feststellen können, heißt es dort. Im Berichtszeitraum wurden die Herztransplantationen der Jahre 2016 bis 2018 sowie die Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren- und Pankreastransplantationen der Jahre 2019 bis 2021 überprüft. Zurzeit sind in Deutschland 46 Transplantationszentren mit 129 Transplantationsprogrammen zugelassen. Ebenfalls Bestandteil des Tätigkeitsberichts ist die Arbeit der unabhängigen Vertrauensstelle Transplantationsmedizin, bei der Auffälligkeiten und Verstöße gegen das Transplantationsrecht gemeldet werden können. Dort gingen dem Bericht zufolge insgesamt 30 Meldungen ein, bei denen es sich überwiegend um individuelle Fragen zur Wartelistenführung und Verteilungsgerechtigkeit bei postmortalen Organspenden Weiterbildung Allgemeinmedizin Interesse an Quereinstieg steigt Das Interesse der nordrheinischen Fachärztinnen und Fachärzte am Quereinstieg in die Allgemeinmedizin ist im Jahr 2023 gestiegen. Laut aktuellem Jahresbericht der Ärztekammer Nordrhein erreichten die Weiterbildungsabteilung der Kammer exakt 142 Anfragen zum allgemeinmedizinischen Quereinstieg (2022: 106). Dabei stammten die meisten der interessierten Ärztinnen und Ärzte aus der Anästhesiologie (60), gefolgt von der Inneren Medizin (41) und der Chirurgie (24). Im Rahmen des Quereinstiegs können Fachärzte verschiedener Fachrichtungen unter Verkürzung ihrer Weiterbildungszeit eine Facharztkompetenz auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin erwerben. Dabei entscheidet die Weiterbildungskommission der Ärztekammer Nordrhein in jedem Einzelfall, welche Weiterbildungsabschnitte mit welchen Inhalten den Kandidaten aus ihrer bereits erworbenen Facharztqualifikation auf das Gebiet der Allgemeinmedizin angerechnet werden können und welche Abschnitte noch absolviert werden müssten. Der Facharzttitel wird nach Abschluss der Weiterbildung im Rahmen einer Facharztprüfung erworben. Im Zeitraum zwischen 2019 und 2023 haben in Nordrhein 136 Ärztinnen und Ärzte im Rahmen des Quereinstiegs die Facharztanerkennung Allgemeinmedizin erhalten. Fachärztinnen und -ärzte mit Interesse am Quereinstieg in die Allgemeinmedizin richten eine formlose Bitte um Prüfung eines Quereinstiegs mitsamt den notwendigen Weiterbildungszeugnissen in Kopie und einem ausführlichen Lebenslauf an wbantrag@aekno.de. MST sowie um inhaltliche und verfahrensbezogene Fragen der Lebendorganspende handelte, erklärte der Leiter der Vertrauensstelle, Professor Dr. Michael Lindemann. Der vollständige Bericht ist unter www.baek.de abrufbar. HK
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