Rheinisches Ärzteblatt / Heft 3 / 2025 17 Spezial Unter Schreiblast Die Diagnose steht mittlerweile fest: Zuviel Bürokratie erschwert die medizinische Versorgung, führt zu hoher Arbeitsbelastung und Frustration beim medizinischen Fachpersonal. Doch die richtige Therapie ist noch nicht gefunden; es mangelt nicht an Einzelvorschlägen, aber die Gesundheitspolitik kommt in dieser Angelegenheit bisher nicht voran. von Thomas Gerst Das wäre ja in Sachen Bürokratieabbau einmal eine gute Nachricht für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gewesen. Der Entwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), der im Juni 2024 in erster Lesung im Bundestag beraten wurde, sah vor, bei Wirtschaftlichkeitsprüfungen durch die Krankenkassen eine Geringfügigkeitsgrenze in Höhe von 300 Euro, bezogen auf je eine Betriebsstättennummer, ein Quartal und eine Krankenkasse, einzuführen. Durch diese Maßnahme würden zukünftig rund 70 Prozent der bislang durchgeführten Prüfmaßnahmen entfallen, hieß es dazu in der Begründung des GesetzÄrzte leiden unter Bürokratie Das Ausmaß des Bürokratie-Frusts zeigt eine kürzlich vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) durchgeführte Umfrage. Beim Zi-Panel 2023 stimmten 90,6 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der Aussage zu: „Durch die Vielzahl an administrativen/bürokratischen Aufgaben fühle ich mich überlastet.“ Mit 98,2 Prozent erhielt in dieser Umfrage die Kernforderung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach „weniger Bürokratie“ den höchsten Zustimmungswert, noch vor „tragfähige Finanzierung“ und „Abschaffung der Budgets“. Foto groß: megaflopp/istockphoto.com Foto klein: Cecilie_Arcurs/istockphoto.com
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