Rheinisches Ärzteblatt 03/2025

Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 3 / 2025 7 Gesundheitswesen Verbände setzen sich für kulturelle Vielfalt ein In einem gemeinsamen Aufruf haben sich sieben Verbände und Organisationen aus dem Gesundheitswesen, darunter die Bundesärztekammer, der Marburger Bund, der Deutsche Pflegerat und die Deutsche Krankenhausgesellschaft, zu einem weltoffenen und toleranten Deutschland bekannt. Rund 15 Prozent aller Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachpersonen hierzulande hätten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Hinzu kämen ungezählte Kolleginnen und Kollegen mit Migrationsgeschichte. Gerade in den ländlichen Regionen sei der Anteil zugewanderter Ärzte, Pflegekräfte, Psychologischer Psychotherapeuten, Hebammen und anderer Gesundheitsfachkräfte besonders hoch. Dort sicherten sie zusammen mit ihren deutschen Kollegen die Gesundheitsversorgung in der Fläche. „Unser Gesundheitssystem prägen Internationalität und kulturelle Vielfalt“, erklärten die Organisatoren. „Ohne die Kollegen aus dem Ausland wäre die Versorgung, wie sie uns heute in Deutschland zur Verfügung steht, nicht machbar.“ Durch Schlagworte wie „Remigration“ und „Massenabschiebungen“ in der aktuellen Migrationsdebatte würden viele jedoch zutiefst verunsichert. Nicht wenige dächten bereits darüber nach, in einem anderen Land in Europa zu arbeiten, warnten die Gesundheitsverbände. Für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Deutschland würde das zu unverantwortbaren Verwerfungen führen. HK Zahl der Organspenden stagnieren Mit 85 Prozent hat die positive Einstellung zur Organ- und Gewebespende in der Bevölkerung ein neues Rekordhoch erreicht. Das ergab eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 45 Prozent der Befragten gaben demnach an, ihre Entscheidung schriftlich dokumentiert zu haben. Gleichzeitig stagniert die Zahl der Organspenden auf niedrigem Niveau. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation spendeten 2024 953 Menschen ein oder mehrere Organe, 2023 waren es noch 965. MST Kurz gemeldet Kliniken fordern Klimaschutzfonds Um die Krankenhäuser in Deutschland in den kommenden Jahren klimaneutral umzugestalten, fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einen Klimaschutzfonds in Höhe von 31 Milliarden Euro. Laut DKG wird ein Großteil der Mittel für die Sanierung der Gebäudehüllen benötigt, insbesondere für Fassaden- und Dachdämmungen. Zudem müsse der Klimaschutz auch die Vorbereitung auf zunehmende Wetterextreme umfassen. Vor allem mit Blick auf langanhaltende Hitzeperioden sei ein wirkungsvoller Hitzeschutz notwendig. MST In einer Videobotschaft auf Instagram verurteilten die Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein und Westfalen-Lippe, Dr. Sven Dreyer und Dr. Hans Albert Gehle, sowie die Präsidentin der Pflegekammer NRW, Sandra Postel, die zunehmenden Angriffe auf Ärztinnen, Ärzte, Pflegekräfte und Medizinische Fachangestellte mit Migrationshintergrund. Sie machten dafür die aktuelle und zum Teil populistisch geführte Migrationsdebatte mitverantwortlich. Foto: sudok1/Getty Images Pro Leitlinienarbeit wechselt ans Zi Nach Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) wird das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) die Koordination und Redaktion der Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) übernehmen. Dies geschehe in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, so das Zi. Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung als bisherige Träger des ÄZQ förderten das NVL-Programm finanziell und übernähmen gemeinsam mit der AWMF die Schirmherrschaft. tg Facharztprüfungen Anmeldeschluss und Termine Der nächste zu erreichende Prüfungszeitraum zur Anerkennung von Facharztkompetenzen, Schwerpunktbezeichnungen und ZusatzWeiterbildungen bei der Ärztekammer Nordrhein ist vom 19. bis 23. Mai 2025. Anmeldeschluss: Freitag, 21. März 2025 Ärztinnen und Ärzte, die zur Prüfung zugelassen sind, erhalten eine schriftliche Ladung mit dem genauen Prüfungstermin und der Uhrzeit mindestens 14 Tage vorher. www.aekno.de/Weiter bildung/Pruefungen ÄkNo Lösungen zur Kasuistik 83 Interventionell-radiologische Prostata-Arterien-­ Embolisation bei benignem Prostatasyndrom Richtige Antworten: 1b, 2c, 3b, 4e, 5c, 6c, 7b, 8b, 9b, 10d Folge 84 der Reihe erscheint in der Januar-Ausgabe 2025 des Rheinischen Ärzteblattes und im Internet unter www.aekno.de/cme. bre GKV-Umfrage Wartezeiten sind oft zu lang Gesetzlich Versicherte wünschen sich einen schnelleren Zugang zu Fachärzten, mit dem Zugang zur hausärztlichen Versorgung sind sie mehrheitlich zufrieden. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen Versichertenbefragung 2024 des GKV-Spitzenverbandes. Danach waren nur zwölf Prozent mit den Wartezeiten bei ihren Hausärzten unzufrieden. Bei den Fachärzten empfanden 31 Prozent der Versicherten die Wartezeiten als „zu lang“ oder „viel zu lang“. HK

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