Rheinisches Ärzteblatt 4/2023

Rheinisches Ärzteblatt / Heft 4 /2023 43 Bücher Was Sportler essen Der Sportwissenschaftler Professor Dr. Christoph Raschka von der Universität Würzburg und die Ernährungswissenschaftlerin Dr. oec. troph. Stephanie Ruf stellen das vorliegende Kompendium auf ein wissenschaftliches Fundament von Stellungnahmen und Leitlinien verschiedener nationaler und internationaler Fachgesellschaften und Institute. Beispielsweise werden die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, die Richt- und Leitlinien der Amerikanischen Gesellschaft für Sportmedizin oder der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit für die Empfehlungen herangezogen. Häufig würden in Ratgebern, die sich mit der Ernährung von Sportlerinnen und Sportlern beschäftigen, persönliche Erfahrungen von Betreuern oder Experteneinschätzungen im Vordergrund stehen, so die Autoren. Neben der Einführung in die Thematik achten die Autoren auf hohe Praxisrelevanz zum Beispiel mit Kapiteln zur sportartspezifischen Ernährung vor, während und nach einem Wettkampf oder geben Trinkempfehlungen bei verschiedenen Belastungen. Auch werden die Vor- und Nachteile verschiedener Energiequellen für den Körper diskutiert sowie die Sinnhaftigkeit von Proteinpräparaten hinterfragt. Neu in der vorliegenden Auflage werden folgende Themen der Sporternährung aufgegriffen: Low Carb, Fettstoffwechseltraining und Intervallfasten, die optimale Wettkampfernährung für Triathleten, Sporternährung für Kinder und Jugendliche so- wie vegetarische und vegane Ernährung. bre Raschka, C., Ruf, S.: Sport und Ernährung. Wissenschaftlich basierte Empfehlungen, Tipps und Ernährungspläne für die Praxis. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2022, 276 Seiten, 49 Abbildungen, 39,99 Euro, ISBN 978-3-13-242917-8, Thieme Verlag, Stuttgart, New York. Alles nur Nervensache Der Professor für Neurowissenschaften Erich Kasten und die Professorin für Biologische Psychologie Anett Müller-Alcazar lehren und forschen an der Medical School Hamburg. Das als Lehrbuch konzipierte Einführungswerk zur Neuropsychologie beschäftigt sich mit der Funktionsweise, dem Aufbau und dem Zusammenspiel des menschlichen Gehirns, der Nervenzellen, Transmitter und Neuropeptiden. Nach einem kurzen historischen Exkurs in die Hirnforschung und der Erläuterung von Grundlagen stellen die Autoren Aspekte der neuropsychologischen Diagnostik und Therapie dar. Das dritte Kapitel beschäftigt sich intensiv mit einzelnen Funktionsbereichen und möglichen Störungen wie zum Beispiel Motorik, Sensorik, Geruch und Geschmack oder auch Orientierung. Die einzelnen Abschnitte beginnen jeweils mit einer kurzen Einleitung und einem Fallbeispiel bevor die Symptome, Aspekte der Neuropsychologie und Diagnostik sowie Therapieoptionen diskutiert werden. Ähnlich werden im nachfolgenden Teil weitere neuropsychologische Störungen behandelt, worunter die Autoren Demenz, Wahn, Phobien oder auch Belastungs- oder Zwangsstörungen subsumieren. Abschließend stellen sie angrenzende Fachgebiete vor wie Psychoendokrinologie, Psychoneuroimmunologie, Neuro-Psychotherapie, Gehirn und Kriminalität sowie Parapsychologie. Der Anhang gibt Hinweise zur Ausbildung zum Neuropsychologen, und es findet sich neben dem Glossar und Literaturverzeichnis ein Hirnatlas. bre Kasten, E., Müller-Alcazar, A.: Einführung Neuropsychologie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2023, 375 Seiten, 56 Abbildungen, 5 Tabellen, 49,90 Euro, ISBN 978-3-8252-5860-3, Ernst Reinhardt Verlag, München. Infektionsschutzgesetz ausführlich erläutert Kaum ein Gesetz wurde durch die Coronapandemie so bekannt und in den vergangenen drei Jahren so häufig angepasst wie das Infektionsschutzgesetz. Der vorliegende „Kurzkommentar“, der mit seinen stattlichen 1.005 Seiten doch etwas ausführlicher geraten ist, deckt alle Facetten der komplexen Materie ab und zeichnet sich durch seinen umfassenden Ansatz aus. Der Kommentar berücksichtigt alle Gesetzesänderungen und Urteile bis Juli 2022. Die Autorinnen und Autoren versuchen den Spagat zwischen wissenschaftlich vertiefter Durchdringung des Gesetzes und hohem Praxisbezug. Die fundierten Erläuterungen der Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes, das Anfang 2001 das bis dahin geltende Bundesseuchengesetz abgelöste, berücksichtigen die aktuelle Rechtsprechung sowie die einschlägige Fachliteratur. Auch die Trinkwasserverordnung wird vollständig kommentiert. Daneben findet sich eine systematische Darstellung der Historie des Gesetzes sowie der verfassungsrechtlichen Grundlagen. Der Mitherausgeber André Sangs ist Leiter des Stabs Infektionsschutzgesetz beim Bundesministerium für Gesundheit und war, wie auch einige Mitautoren des Kommentars, in die Fortentwicklung des Gesetzes während der Pandemie eng eingebunden. Der Kommentar kann so einen besonderen Einblick in die zum Teil umfänglichen Änderungen bieten. Der zweite Herausgeber Henrik Eibenstein, ist Lehrbeauftragter an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen in Bielefeld und widmete sich in dem Kommentar hauptsächlich der Trinkwasserverordnung. bre Sangs, A., Eibenstein, H. (Hrsg): Infektionsschutzgesetz mit Trinkwasserverordnung. In: Beck’sche Kurz-Kommentare. 2022, 1.005 Seiten, 199 Euro, ISBN 978-3-50+-76019-8, C.H. Beck, Münschen.

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