Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 4 /2023 9 Die Bundesärztekammer sowie die Gesundheitsverbände Health and Environment Alliance und Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit haben dringende Maßnahmen gefordert, um die unterschätzte Krankheitslast durch Luftverschmutzung und insbesondere durch Feinstaub zu senken. Die Verbände forderten die Bundesregierung auf, sich bei der aktuellen Überarbeitung der Luftqualitätsgrenzwerte auf EU-Ebene für strengere Grenzwerte einzusetzen und diese den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation anzugleichen. Luftverschmutzung sei das größte umweltbedingte Risiko für die Gesundheit der Menschen in Deutschland und Europa betonte der Präsident der Bundesärztekammer Dr. Klaus Reinhardt. Sie sei ein Risikofaktor für alle großen Volkskrankheiten: Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen und Krebs. Studien zeigten außerdem, dass das Risiko für Kinder besonders ausgeprägt sei. Die größte Gesundheitsbelastung entstehe durch Feinstaub, der in Deutschland zu rund 54.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr führe. HK Erdbeben in Syrien und der Türkei Ärztekammer Nordrhein ruft zu Spenden für die Opfer auf Am 6. Februar verwüsteten mehrere schwere Erdbeben die Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei. Es sei die schlimmste Naturkatastrophe in der Region seit einem Jahrhundert, erklärte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge. Laut WHO sind derzeit rund 26 Millionen Menschen in der Türkei und Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Bedarf an Hilfe sei riesig und wachse weiter, sagte Kluge. Die Ärztekammer Nordrhein hat als langjährige Partnerin der Hilfsorganisation action medeor auf ihrer Homepage einen Link gesetzt, über den Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Nothilfe in Syrien und der Türkei spenden können: https://www.aekno.de/presse/nachrichten/ nachricht/ihre-unterstuetzung-fuer-die- erdbebenopfer. ÄkNo Notstromversorgung 100 Millionen für Kliniken in NRW Zur Verbesserung der Notstromversorgung der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser stellt die Landesregierung rund 100 Millionen Euro zur Verfügung. Die Notstromversorgung solle für mindestens 72 Stunden ausreichen und alle für einen Notbetrieb erforderlichen Leistungsbereiche abdecken, sodass bis zur Wiederherstellung des Regelbetriebs die stationäre Versorgung gesichert sei, heißt es dort. Ereignisse wie der UkraineKrieg hätten gezeigt, dass alte Gewissheiten nicht mehr gelten, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Man müsse auch auf mögliche „Blackouts“ vorbereitet sein. HK Gesundheitsdaten Ethiker analysieren Chancen und Risiken Gesundheitsdaten, die aus der Behandlung der Patienten stammen, haben das Potenzial, die medizinische Forschung voranzubringen und die Versorgung zu verbessern. Dafür müssen insbesondere gemeinsame Datenstandards geschaffen sowie die Daten der Patienten und deren informationelle Selbstbestimmung wirksam geschützt werden. Das betont die Zentrale Ethikkommission der Bundesärztekammer (ZEKO) in ihrer aktuellen Stellungnahme „Bereitstellung und Nutzung von Behandlungsdaten zu Forschungszwecken“. Das Papier soll der ZEKO zufolge einen Überblick über die Chancen und Risiken der Nutzung von Gesundheitsdaten geben. HK Der Verkehr zählt zu den größten Verursachern gesundheitsschädlichen Feinstaubs. Foto: Nady/stock.adobe.com Gesundheitsverbände Krankheitslast durch Luftverschmutzung wird unterschätzt Rund 26 Millionen Menschen sind in den Erdbebengebieten auf humanitäre Hilfe angewiesen. Spendenkonten von action medeor: Sparkasse Krefeld, IBAN: DE78 3205 0000 0000 0099 93 Volksbank Krefeld, IBAN: DE12 3206 0362 0555 5555 55 Foto: IDA/action medeor
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