Rheinisches Ärzteblatt / Heft 5 /2023 17 Verfolgt, enteignet, getötet Kaum hatten die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen, machten sie sich daran, die jüdischen Ärztinnen und Ärzte aus ihren Stellungen und Ämtern zu drängen – mit bereitwilliger Unterstützung der ärztlichen Standesorganisationen. Zunehmende Schikanen bis hin zum Approbationsentzug 1938 zwangen viele jüdische Ärztinnen und Ärzte in die Emigration. Die Mehrheit der im Land Verbliebenen fiel dem Holocaust zum Opfer. von Thomas Gerst Kurz und knapp war der Text, mit dem vor 85 Jahren das Ende der beruflichen Existenz jüdischer Ärztinnen und Ärzte in Deutschland verordnet wurde. „Bestallungen (Approbationen) jüdischer Ärzte erlöschen am 30. September Spezial „Fegt alle hinweg…“ „… die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen.“ Ursula und Dr. Hansjörg Ebell wählten das Zitat des Reichsärzteführers Gerhard Wagner, um 2008 zum 70. Jahrestag des Approbationsentzuges mit einer Ausstellung an die Verfolgung jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus München zu erinnern. In der Folgezeit wurde diese um Porträts aus Nürnberg/Fürth, Augsburg, Ansbach, Bad Orb und Solingen erweitert. Mit zusätzlichen Porträts aus Nordrhein ist sie jetzt im Rahmen des 127. Deutschen Ärztetages in Essen zu sehen. Foto: Ausstellung im Klinikum Rechts der Isar der TU München 2010 (privat) Dokument Reichsärztekammer: Archiv Alte Synagoge Essen
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