Rheinisches Ärzteblatt 05/2025

40 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 5 / 2025 An Rhein und Ruhr Moers Leuchtendes Kunstwerk Mit einer Höhe von mehr als 70 Metern erhebt sich nahe Moers die Halde Rheinpreußen über das Umland und bietet einen weiten Blick auf den Linken Niederrhein und Duisburg. Auf dem Gipfel thront das „Geleucht“, eine Nachbildung einer Davy-Grubenlampe aus dem 19. Jahrhundert. Der stählerne, 28 Meter hohe Aussichtsturm ist ein Kunstwerk von Otto Piene und wurde 2007 eröffnet. Nach Einbruch Wuppertal Vom Gasbehälter zum Denkmal Als Kathedrale der Industriegeschichte sei er von Osten kommend „das Tor zur Stadt“, sinnieren die Betreiber des Wuppertaler Das Geleucht gilt als das größte „Montankunstwerk“ weltweit. Foto: Stadt Moers Euskirchen Tuchindustrie hautnah Das LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller gibt Besuchern einen Einblick in eine vollständig erhaltene Volltuchfabrik samt Maschinenpark aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Besitzer Kurt Müller sah sich Anfang der 1960er-Jahre gezwungen, die Produktion einzustellen, weil er nicht mehr genügend Aufträge bekam. Er hegte aber die Hoffnung, dass er die Fabrikation zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen könne, und erhielt die gesamte Fabrikeinrichtung so, wie sie am letzten Betriebstag verlassen wurde. Anfang der 1980er-Jahre entdeckten Denkmalpfleger das Ensemble – ein Glücksfall der rheinisch-westfälischen IndustrieDie Projektionen auf der 360 Grad-Leinwand erwecken Vincent van Goghs Meisterwerke zum Leben und entführen in eine leuchtende Welt der Farben. Foto: Visiodrom GmbH der Dunkelheit erstrahlt das Geleucht für mehrere Stunden in glutroter Farbe. Das Kunstwerk soll unter anderem an die Arbeit der Bergleute und die damit verbundenen Gefahren unter Tage erinnern. Zudem verweist der Standort auf die Zeche Rheinpreußen, die im Jahr 1876 als erstes linksrheinisches Kohlebergwerk den Betrieb aufnahm. Die Halde Rheinpreußen wurde von 1963 bis 1990 als Abraumhalde der Zeche genutzt und gilt heute als siebthöchste Halde des Ruhrgebiets. Mehr Informationen zum Geleucht unter www.das-geleucht.de MST Gaskessels. Der in den 1950er-Jahren erbaute Scheibengasbehälter wurde Opfer der fortschreitenden Technologisierung und ging 1997 vom Netz. Kurz danach wurde er unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2016 gestaltete ein Wuppertaler Architekturstudio den Gaskessel um und baute im Inneren einen modernen Beton-Neubau, der heute unter anderem mit dem Visiodrom eine riesige Projektionsarena, verschiedene Ausstellungsflächen sowie ein Restaurant beherbergt. Auf dem 70 Meter hohen Dach können Besucher über den Skywalk flanieren und dabei einen einzigartigen Ausblick über Wuppertal genießen. Auf der 360 Grad-Leinwand des Visiodroms tauchen Besucher aktuell in die Farbenwelt Van Goghs ein. Die Ausstellung im Gaskessel zeigt begleitend die Stationen seines Lebens sowie seine berühmten Selbstporträts. Mehr Informationen zu den Shows und Ausstellungen gibt es auf https://visiodrom.de. Mehr zur Geschichte des Gaskessels finden Sie auf https://der-gaskessel.de. jf geschichte. Heutzutage können Interessierte dort eine Reise in die Vergangenheit machen und sich funktionsfähige Maschinen, wie eine Dampfmaschine, einen Krempelwolf und Webstühle, anschauen. Die Tuchfabrik Müller kann täglich auch ohne Voranmeldung von Individualbesuchern und kleinen Gruppen (bis neun Personen) besichtigt werden. In den geführten Rundgängen wird ein Teil der historischen Maschinen in Gang gesetzt. Dabei werden die verschiedenen Arbeitsgänge bei der Tuchproduktion wie Krempeln, Spinnen und Weben anschaulich gemacht. Weitere Informationen auf https:// industriemuseum.lvr.de/de/die_museen/ euskirchen/tuchfabrik_mueller.html vt Die Dampfmaschine aus dem Jahr 1903 kann ein Mal im Monat – am Dampfsonntag – in vollem Betrieb bewundert werden. © LVR-Industriemuseum, Foto: Willi Filz

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