Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 5 / 2025 7 129. Deutscher Ärztetag Im Fokus: Chancen und Risiken von KI Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend in Diagnostik, Therapie und Verwaltung in Krankenhäusern und Arztpraxen eingesetzt. Das setzt auch in der Ärzteschaft digitale Kompetenzen voraus, die es ermöglichen, die Chancen und Risiken von KI-Anwendungen im Sinne der Patientensicherheit richtig einzuschätzen. Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit KI müssen deshalb aus Sicht der Bundesärztekammer fest in der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung verankert werden. Der 129. Deutsche Ärztetag, der vom 27. bis 30. Mai in Leipzig stattfindet, widmet dem Thema einen eigenen Schwerpunkt. KI steht auch im Zentrum der traditionell im Vorfeld des Ärztetages stattfinden Dialogveranstaltung mit jungen Ärztinnen und Ärzten am 26. Mai. Dort sollen ausgewählte medizinische KI-Lösungen mit ihren Einsatzmöglichkeiten und Limitationen vorgestellt werden. Ebenfalls auf der Tagesordnung des Ärzteparlaments steht die Entscheidung über die Novellierung der ärztlichen Gebührenordnung und eine Debatte über die mögliche Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Informationen: https://www.bundesaerztekammer. de/aerztetag/129-daet-2025-in-leipzig HK Kinderschutzzentrum wird weiter gefördert Mit 2,18 Millionen Euro wird das Land NRW das Kompetenzzentrum Kinderschutz im Gesundheitswesen NRW (KKG NRW) in den kommenden drei Jahren weiterhin unterstützen. Dies teilte kürzlich die Landesregierung mit. Das KKG NRW wird vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Köln getragen. Das Zentrum unterstützt seit 2019 Akteure im Gesundheitswesen bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung rund um Diagnostik, Befundsicherung oder auch bei Fragen zur Handlungs- und Rechtssicherheit. Das KKG NRW hat seit seiner Gründung rund 2.400 Einzelfälle bearbeitet. Über Fortbildungen konnte das Zentrum seit 2019 etwa 16.700 Akteure in dem Thema schulen. Informationen: www.kkgnrw.de bre Kurz gemeldet Bericht zu Tuberkulose erschienen Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seinen jährlichen Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland veröffentlicht. Dieser spielgelt die Situation im Jahr 2023 wider. Vor zwei Jahren sind dem RKI insgesamt 4.481 Fälle der Infektionskrankheit gemeldet worden, was einer Inzidenz von 10/100.000 Einwohner entspricht. Damit zählt Deutschland zu den Niedrig-Inzidenzländern, wie das RKI mitteilte. Nachdem die Infektionszahlen von 2016 bis 2021 rückläufig waren, stiegen diese 2022 und 2023 auch im Kindesalter wieder an. Den vorläufigen Zahlen für 2024 zufolge verzeichnete das RKI wieder einen leichten Rückgang auf 4.391 Fälle. Informationen: www.rki.de bre Mehr Prävention im Kindes- und Jugendalter Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte (BVKJ) warnt vor den gesundheitlichen Folgen von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Um ungesunde Ernährungsmuster einzudämmen, fordern die Kinderärzte ein Werbeverbot für stark zucker-, fett- und salzhaltige Lebensmittel. Gleichzeitig sollten gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse steuerlich begünstigt und zuckerhaltige Getränke, Alkohol, Tabak und Cannabis mit einer Abgabe belegt werden, die in Präventionsprogramme fließen soll. Außerdem sollten Bildungseinrichtungen verstärkt als Orte der Gesundheitsförderung genutzt werden, so der BVKJ. Mehr Informationen: www.kinderaerzte-im-netz.de bre Facharztprüfungen Anmeldeschluss und Termine Der nächste zu erreichende Prüfungszeitraum zur Anerkennung von Facharztkompetenzen, Schwerpunktbezeichnungen und ZusatzWeiterbildungen bei der Ärztekammer Nordrhein ist vom 7. bis 11. Juli 2025. Anmeldeschluss: Freitag, 9. Mai 2025 Ärztinnen und Ärzte, die zur Prüfung zugelassen sind, erhalten eine schriftliche Ladung mit dem genauen Prüfungstermin und der Uhrzeit mindestens 14 Tage vorher. www.aekno.de/Weiter bildung/Pruefungen ÄkNo Krankenhäuser Massiver Zuwachs von Personal Im Zeitraum von 2000 bis 2023 ist die Zahl der in deutschen Krankenhäusern Beschäftigten um 276.000 auf 1,42 Millionen gestiegen. Das geht aus dem Fachkräftemonitoring der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) hervor, das in Zukunft jährlich Daten und Entwicklungen zum Krankenhauspersonal abbilden soll. Danach ist allein die Zahl der Ärztinnen und Ärzte von 122.000 auf 212.000 gestiegen. Waren im Jahr 2000 noch 6.581 ausländische Ärzte in deutschen Krankenhäusern beschäftigt, lag deren Zahl 2023 bei 50.843. Als Gründe für den Personalzuwachs führt die DKG unter anderem gesetz- liche Vorgaben zur Personalausstattung und Arbeitszeitregelung an. Der Zuwachs löse zudem den Fachkräftemangel nicht. Denn allein in den kommenden zehn Jahren schieden rund 300.000 Beschäftigte der Krankenhäuser aus Altersgründen aus dem Beruf aus. HK In der Leipziger Nikolaikirche wird die Eröffnungsveranstaltung des diesjährigen Deutschen Ärztetages statt- finden. Im Herbst 1989 war sie Ausgangspunkt der „friedlichen Revolution“ in der DDR. Foto: travelview – stock.adobe.com
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