Rheinisches Ärzteblatt 06/2025

10 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 6 / 2025 Magazin – Studium und Berufseinstieg Nur wenige Wochen nach den Abschlussklausuren des Blockpraktikums hat mein zehntes Semester begonnen – das letzte „normale“ Semester. Nach fast drei Jahren, in denen wir wegen Auslandssemestern, Doktorarbeiten und Prüfungen getrennte Wege gegangen sind, bin ich wieder mit vielen Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem ersten Semester vereint. Zusammen in der Vorlesungspause einen Kaffee trinken, in der etwas zu belebten Mensa essen, sich abends in der Pontstraße, dem Herzen des studentischen Lebens in Aachen, treffen: All das genieße ich gerade besonders. Denn die letzte Vorlesung meines Studiums ist, wenn dieser Text gedruckt wurde, schon in zwei Wochen! Das letzte Semester vor dem Praktischen Jahr scheint uns verschiedene Perspektiven des Arztberufs mit auf den Weg geben zu wollen. Es beginnt mit einem Onkologie-Block, der uns sowohl eine allgemeine als auch sehr spezifische Vorstellung von Konzepten der Krebstherapie gibt. Meiner Meinung nach verdeutlicht uns dieses Fach besonders, wie sehr sich die Medizin innerhalb von wenigen Jahren verändern kann und wie sehr wir in unserem Berufsleben weiter dazulernen werden. Nach den Fächern Prävention, Public Health und Global Health wird es in Geschichte und Ethik der Medizin auf einmal geisteswissenschaftlich: Wir diskutieren über das Genfer Gelöbnis und setzen uns mit den erschütternden Abgründen der Medizingeschichte im Nationalsozialismus auseinander. Zum Schluss kommt der „Klinische Kompetenzkurs“. Ich hoffe, dass der Name Programm ist und sich die letzten Trainings mit Schauspielpersonen später für unsere echten Patientinnen und Patienten auszahlen. Ab Mitte Juni heißt es dann: 100 Tage lernen, bis im Oktober das letzte Kreuz gesetzt wird und uns nur noch das Praktische Jahr und der dritte Abschnitt der Ärztlichen Prüfung von der Approbation trennen. Wie erlebt Ihr das Medizinstudium? Schreibt mir unter medizinstudium@aekno.de. Landarztquote Termine für Auswahlverfahren Der Bewerbungszeitraum für das Sommersemester 2026 im Rahmen des Landarztgesetzes startet am 1. und endet am 30. September 2025. Wer an dem mehrstufigen Auswahlverfahren teilnehmen möchte, sollte sich frühzeitig mit den Auswahlkriterien, dem Verfahren sowie den benötigten Unterlagen auseinandersetzen. Pro Semester werden 7,8 Prozent der Medizinstudienplätze an den staatlichen Hochschulen in NRW für die Zulassung nach dem Landarztgesetz Nordrhein-Westfalen reserviert, was derzeit rund 180 Studienplätzen entspricht. Mehr Informationen unter www.lzg.nrw.de/lag. bre Essen Fachschaft bietet zahlreiche Hilfen Insgesamt 19 Referate bieten in der Fachschaft Medizin der Universität Duisburg-­ Essen Medizinstudierenden ihre Hilfe rund um das Studium an. Beispielsweise vermittelt das Referat „Qualität der Lehre“ bei Unstimmigkeiten zwischen Professoren und Studierenden, wie auf der Homepage der Fachschaft zu lesen ist. Das Klausurenreferat unterstützt bei der optimalen Klausurvorbereitung. Die Mitglieder des Ersti-Referats stehen für Studierende während der Vorklinik und der Klinik-Semester als Ansprechpartner zur Verfügung. Das Referat „Bücher (Rezensionen)“ lädt Studentinnen und Studenten ein, Bücher zu rezensieren, wovon wiederum andere Studierende profitieren können. Weitere Informationen unter https://fsmedizin.de/. bre Mail aus Aachen Carla Schikarski Foto: privat Bonn Lernen mit der App Neue Wege beschreitet seit Kurzem das Universitätsklinikum Bonn (UKB), um Medizinstudierenden im Blockpraktikum der Geburtshilfe das Lernen zu erleichtern. Im Zentrum steht dabei die an der Uni Bonn entwickelte Lern-App „MiLeMed“, die auf dem Microlearning-Konzept aufbaut, wie das UKB mitteilte. Große Informationsmengen werden in kleine Häppchen heruntergebrochen, die in Lektionen verpackt werden. Die Lerneinheiten nehmen nur wenige Minuten in Anspruch und können auf dem Handy ortsunabhängig absolviert werden. Am Ende fast jeder Lektion gibt es ein kurzes Quiz mit Fragen, um das Gelernte aktiv zu wiederholen. „Die Art, im Medizinstudium Wissen zu vermitteln und zu lernen, verändert sich im Moment stark. Wo und wie sich Studierende und auch später Ärztinnen und Ärzte informieren, verschiebt sich auch immer mehr in den digitalen Bereich. Gleichzeitig ist die Zeit im Blockpraktikum mit einer Woche für das gesamte Fach der Frauenheilkunde kurz“, sagte die Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am UKB, Professor Dr. Brigitte Strizek. Die App solle für die Geburtshilfe eine Lücke schließen und den Medizinstudentinnen und -studenten die Möglichkeit eröffnen, nach eigenem Zeitplan zu lernen. Die Mitentwicklerin und Bonner Medizinstudentin, Nina Michlmayr sagte: „Wir hoffen, die App in Zukunft mithilfe meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen und Lehrenden der medizinischen Fakultät immer weiter entwickeln zu können, um ihnen ein neues innovatives Lern- und Lehrinstrument bieten zu können.“ bre Informativ und nutzerfreundlich: Die Lern-App „MiLeMed“ basiert auf dem Microlearning-Konzept. Abbildung: James Mitofsky

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