Rheinisches Ärzteblatt / Heft 6 / 2025 17 Spezial Knochen zum Sprechen bringen Skelettfunde lassen Rückschlüsse zu auf Krankheiten, Ernährung oder Herkunft früherer Generationen. Forscherinnen in Bonn untersuchen die menschlichen Überreste aus zwei nordrheinischen Fundstätten. Zusätzliche medizinische Expertise könnte sie dabei unterstützen. von Thomas Gerst „Hier an der Innenseite des Ohres sieht man Porositäten, die normalerweise dort nicht sein dürften.“ Leonie Pathé, Doktorandin am Bonn Center für ArchaeoSciences (BoCAS), zeigt auf den betreffenden Teil eines Schädels. „Diese Frau hatte eine Ohrenentzündung, die zum Zeitpunkt des Todes noch aktiv war, anderenfalls hätten sich diese Porositäten schon geschlossen.“ Vor ihr auf dem Untersuchungstisch im Bonner Labor für Bioarchäologie liegt das Skelett einer Frau. Es entstammt einem mittelalterlichen Gräberfeld in der zwischen Düren und Jülich gelegenen Ortschaft Vilvenich, die 2017/18 Das Doppelgrab 386/387 gehörte zu einem spätantiken Gräberfeld vor den Toren des römischen Legionslagers in Bonn und wurde 1999 im Bereich Irmintrudisstraße ergraben. Die Vorlage von Befunden und Funden von dort erfolgt im Rahmen des Akademienprojekts "Limes und Legion". Professorin Dr. phil. Alice Toso (links), Bioarchäologin am Bonn Center for ArchaeoSciences, und Dr. phil. Eva Rosenstock untersuchen einen Schädel aus dem Gräberfeld auf Auffälligkeiten. Foto groß: Peter Bürschel (†) LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Foto klein: Bettina Yehdou/Universität Bonn
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