Rheinisches Ärzteblatt 07/2025

10 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 7 / 2025 Magazin – Studium und Berufseinstieg Wisst Ihr, wie man sich in Gebärdensprache begrüßt oder vorstellt? Ich konnte es bis vor kurzem selbst nicht. Die Sprache hat mich schon immer fasziniert, aber erst im letzten Wintersemester habe ich sie zum ersten Mal wirklich gelernt. Im Medizinstudium können wir ab dem dritten Semester Wahlfächer belegen, meist mit medizinischem Schwerpunkt. So habe ich beispielsweise bereits zwei Sonographie-Kurse und ein EKG-Seminar besucht. Diesmal aber entschied ich mich für etwas anderes: einen Sprachkurs in Deutscher Gebärdensprache. Dieser Kurs war offen für alle Studienfächer. Das war spannend, nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Menschen, denen ich dort begegnet bin. Es war schön, mit neuen Leuten aus anderen Studiengängen zu lernen. Im Medizinstudium bewegt man sich oft im eigenen Kreis. Man spricht über ähnliche Themen, hat ähnliche Routinen und teilt eine durch das Studium geprägte medizinische Alltagserfahrung. Dieser Kurs hat mir gezeigt, wie gut es tut, mal aus dieser gewohnten Umgebung rauszukommen. Man merkt erst, wie sehr man sich manchmal in seinem eigenen Studienalltag verliert, wenn man neue Perspektiven kennenlernt. Ich finde es wichtig, sich neben dem Studium bewusst mit anderen Dingen zu beschäftigen – sei es durch Sport, neue Kontakte oder eben durch eine ganz andere Sprache. Das bringt nicht nur Abwechslung, sondern öffnet auch den Blick für Neues. Und jetzt kann ich mich auch in Gebärdensprache vorstellen. Wie erlebt Ihr das Medizinstudium? Schreibt mir unter medizinstudium@ aekno.de. Jubiläum Bonner Universität in Feierlaune Unter dem Motto „Forever Uni Bonn“ feiert die Rheinische Friedrich- Wilhelms-Universität am Samstag, 5. Juli 2025, das 20-jährige Bestehen des Universitätsfestes. Die Jubiläumsparty steigt ab 16 Uhr auf der Hofgartenwiese mit einem bunten Programm für kleine und große Gäste, das zum Mitmachen einlädt. Besonderes Highlight: Die Kölschrock-Band Cat Ballou wird im Rahmen des kostenlosen Festes auftreten. Die Feier findet direkt im Anschluss an die diesjährige Abschlussfeier der Absolventinnen und Absolventen statt. Die Uni lädt besonders ehemalige Studentinnen und Studenten ein. Eine Bildergalerie der 20 vergangenen Unifeste, die ebenfalls im Hofgarten zu sehen sein wird, hilft alten Erinnerungen auf die Sprünge. Weitere Informationen zu der Jubiläumsparty unter www.uni-bonn.de/ foreverunibonn. bre Bonn Von Gescheiterten lernen Die Studienberatung der Uni Bonn lädt zu „Fuck Up Stories – Studenten Edition“ am Donnerstag, 10 Juli 2025 auf den Campus Poppelsdorf ein. Bei der Veranstaltung erzählen Studierende und Ehemalige von negativen Studienerlebnissen, geplatzten Karriereträumen und der Zeit danach. Sie werden darüber berichten, wie sie es geschafft haben, neu zu starten, was sie aus Fehlschlägen gelernt und wie Freunde, Eltern oder auch Kommilitoninnen und Kommilitonen darauf reagiert haben. Gesellschaftlicher Druck, ein Studiengang, der sich nachträglich als falsch herausstellt oder Überforderung können zu Studienzweifeln führen. Geschichten von anderen können Mut machen und helfen, die eigene Situation in einem anderen Licht zu sehen. Weitere Informationen unter www.uni-bonn.de/fus. bre Deutscher Ärztetag Abgeordnete verabschieden zahlreiche Beschlüsse zum Medizinstudium Der diesjährige 129. Deutsche Ärztetag (DÄT) in Leipzig forderte mit mehreren Beschlüssen das Bundesgesundheitsministerium dazu auf, zum einen die Reform der Approbationsordnung auf der Basis der „konsentierten Inhalte des Masterplans 2020“, die bis 2024 mit allen „Stakeholdern weiterentwickelt wurden“, in den nächsten zwölf Monaten umzusetzen und sich über die Finanzierung mit den Ländern zu verständigen. Zum anderen sollten auch die im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD vereinbarten Schritte zur Verbesserung der Bedingungen des Praktischen Jahres (PJ) zügig umgesetzt werden. „Die angekündigte Modernisierung hin zu einer Vergütungsstruktur, die eine Aufwandsentschädigung mindestens auf dem Niveau des BAföG-Satzes normiert, ist ein dringend notwendiger Schritt hin zu einer hochwertigen PJ-Ausbildung. Auch die geplante Schaffung einer gerechten und einheitlichen Fehlzeitenregelung stellt eine wichtige Verbesserung dar“, heißt es in dem Beschluss. In Richtung der Bundesländer forderten die Abgeordneten, dass ein zeitlicher Mindestabstand von vier Wochen zwischen dem Ende des PJ und dem dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung verpflichtend eingeführt werden solle, um eine „angemessene Vorbereitung auf das Staatsexamen und eine größtmögliche Chancengleichheit“ zu gewährleisten. Mit Blick auf die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Medizin forderte der DÄT die medizinischen Fakultäten und Landesministerien auf, „Konzepte zur Kompetenzvermittlung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) für Medizinstudierende zu entwickeln und entsprechende Unterrichtsveranstaltungen anzubieten“. Alle Beschlüsse des 129. DÄT unter www.baek.de. bre Elisa Kremer Foto: privat Mail aus Düsseldorf

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