Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 7 / 2025 7 Gutachterkommission Für ein Feedback aus der Justiz Für ein regelmäßiges Feedback der Richterinnen und Richter der Arzthaftungssenate haben sich die Mitglieder der Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler (GAK) bei der Ärztekammer Nordrhein ausgesprochen. Aktuell erhalte die GAK nur vereinzelt Rückmeldungen darüber, inwieweit die Gerichte den Einschätzungen ihrer Sachverständigen folgten, erklärte der Vorsitzende der Kommission und Präsident des Oberlandesgerichts a.D., Johannes Riedel. Er sprach anlässlich eines Erfahrungsaustauschs, zu dem sich die GAK mit mehr als 30 Richterinnen und Richtern am 11. Juni in Düsseldorf zusammengefunden hatte. Es gelte, den Austausch der Gerichte mit der GAK zu verbessern, damit den Verfahrensbeteiligten bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler zügig zu ihrem Recht verholfen werden könne, betonte Dr. Werner Richter, Präsident des OLG Düsseldorf. Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Sven Dreyer, unterstrich die Bedeutung der Arbeit der Kommission: Seit der Gründung der GAK im Jahr HPV-Impfquote weiter niedrig In Deutschland ist die Impfquote gegen Humane Papillom-Viren (HPV) weiter niedrig. Eine Auswertung unter AOK-Versicherten zeigt, dass im dritten Quartal 2024 bundesweit nur 49,5 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen HPV geimpft waren; die Impfquote lag noch einen Prozentpunkt niedriger als im dritten Quartal 2023. Deutschland ist damit weit entfernt vom Ziel der Weltgesundheitsorganisation, wonach bis 2030 die Impfquote bei 15-jährigen Mädchen bei mindestens 90 Prozent liegen sollte, und steht im europäischen Vergleich auf dem 19. Platz. Die AOK-Auswertung zeigt deutliche regionale Unterschiede mit höheren Impfquoten in den östlichen Bundesländern. tg Kurz gemeldet Gesundheit: Social Media als Infoquelle Junge Menschen in Deutschland beziehen ihre Gesundheitsinformationen vor allem über Youtube, TikTok und Wikipedia. Das geht aus der repräsentativen Sinus-Jugendstudie 2024/2025 im Auftrag der Barmer hervor, für die im Herbst 2024 bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt wurden. Demnach nutzten 27 Prozent von ihnen Youtube, 26 Prozent TikTok und 25 Prozent Wikipedia als OnlineInfoquellen für Gesundheitsthemen. Einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um elf Prozentpunkte gab es bei Youtube als Informationsquelle. Auch die klassischen Nachrichtenmedien oder Behördenseiten wurden deutlich weniger genutzt. tg Wacken: Augenärzte werben für Vorsorge Augenärzte treffen auf Metal Fans: Unter dem Motto „Besser mal zum Augenarzt – Vorsorge hilft“ werben der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft zusammen mit der Stiftung Auge und der Wacken Foundation beim diesjährigen Wacken Open Air Ende Juli für die augenheilkundlichen Vorsorgeuntersuchungen. Diese könnten bei zahlreichen Krankheitsbildern vor vermeidbarer Erblindung schützen, heißt es vonseiten der Initiatoren. Auf dem größten Metal-Festival der Welt können die Augenärztinnen und Augenärzte potenziell mehr als 85.000 Menschen mit ihrer Vorsorgebotschaft erreichen. HK Facharztprüfungen Anmeldeschluss und Termine Der nächste zu erreichende Prüfungszeitraum zur Anerkennung von Facharztkompetenzen, Schwerpunktbezeichnungen und Zusatz-Weiterbildungen bei der Ärztekammer Nordrhein ist vom 15. bis 19. September 2025. Anmeldeschluss: Freitag, 18. Juli 2025 Ärztinnen und Ärzte, die zur Prüfung zugelassen sind, erhalten eine schriftliche Ladung mit dem genauen Prüfungstermin und der Uhrzeit mindestens 14 Tage vorher. www.aekno.de/Weiter bildung/Pruefungen ÄkNo CIRS NRW Nachfragen verhindern Fehler Fehler und kritische Ereignisse können verhindert werden, wenn im Team offen kommuniziert wird. Eine wertschätzende Atmosphäre ermögliche es Mitarbeitern, Anweisungen oder Entscheidungen auch von Vorgesetzten zu hinterfragen und dadurch gegebenenfalls Gefahren für Patienten abzuwenden. Darauf weist CIRS (Critical-Incident-ReportingSystem) NRW im Bericht des 2. Quartals 2025 hin. Im zugrundeliegenden Fall 271659 hatte ein Auszubildender verhindert, dass ein Patient im Rettungsdienst die falsche Dosis Esketamin erhielt. Auf dem Rettungsfahrzeug war die mitgeführte Konzentration des Arzneimittels umgestellt worden. Bei der Prüfung der korrekten Dosierung im Vier-Augen-Prinzip hinterfragte der Auszubildende die Dosieranweisung des Notfallsanitäters. Informationen unter www.cirs-nrw.de HK Warb für einen intensiveren Austausch: der Vorsitzende der Gutachterkommission und Präsident des Oberlandesgerichts a.D. Johannes Riedel. Foto: Marc Strohm 1975 sei die Einrichtung bis heute bereits von mehr als 68.000 Antragstellerinnen und Antragstellern angerufen worden. In mehr als 49.000 Fällen habe durch ärztliche Begutachtung eine Klärung des Behandlungsfehlervorwurfes und vielfach auch eine außergerichtliche Streitbeilegung erreicht werden können. MST
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=