Rheinisches Ärzteblatt / Heft 8 / 2025 21 Hausbesuche im Notdienst neu gedacht Ein innovatives Konzept für Hausbesuche im Notdienst: mit Fahrdienst, fester Planung und fairer Vergütung. Mehr Flexibilität und Effizienz für Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein. von Sylvie Bouge Manchmal schlägt eine Erkrankung genau dann zu, wenn Praxen geschlossen sind: hohes Fieber mitten in der Nacht, eine akute Magen-Darm-Infektion am Wochenende. Für diese Fälle gibt es den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Aber was ist, wenn Patientinnen und Patienten nicht selbst in die Notdienstpraxis kommen können? Dann fahren die Ärztinnen und Ärzte des Bereitschaftsdienstes zu ihnen nach Hause. Genau für diesen Fahrdienst hat die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) ein neues Konzept entwickelt, das Hausbesuche einfacher und effizienter macht – für alle Beteiligten. Kooperationsärzte gesucht Die Gesundheitsmanagementgesellschaft mbH (GMG), eine Tochtergesellschaft der KVNO, will dafür ab Januar ein neues Team aufstellen. Sie sucht rund 500 Kooperationsärztinnen und -ärzte, die außerhalb der regulären Praxiszeiten im Notdienst tätig werden möchten. Die Idee ist einfach, aber wirkungsvoll. „Aktuell lassen sich viele Ärztinnen und Ärzte im Fahrdienst vertreten und müssen mit großem Aufwand eine Vertretung organisieren. In Zukunft setzen wir auf einen festen Pool von Kooperationsärzten, die in ihrer Wunschregion Hausbesuche im Notdienst übernehmen“, sagt Dr. Raina Schedwill, Teamleitung Notdienstprojekte bei der KVNO. „Die GMG als Betreibergesellschaft der Notdienstpraxen soll den Fahrdienst in Zukunft zentral organisieren und für einen reibungslosen Ablauf sorgen.“ Ärztinnen und Ärzte bekommen während ihres Einsatzes ein modernes Fahrzeug und eine Fahrerin oder einen Fahrer zur Seite gestellt. Das bedeutet: Sie müssen nicht selbst fahren, keinen Parkplatz suchen und sich nicht mit der zeitraubenden Routenplanung beschäftigen. Stattdessen können sie sich ganz auf ihre medizinische Tätigkeit konzentrieren. Attraktive Vergütung Die Vergütung ist ebenfalls attraktiv: Eine Zielvergütung von 100 Euro brutto pro Stunde wird durch die sogenannte Sicherstellungspauschale angestrebt. Sollte die EBM-basierte Fallzahlvergütung der Vorquartale im entsprechenden Fahrdienstbereich zur Erreichung der Zielvergütung des laufenden Quartals voraussichtlich nicht ausreichen, zahlt die KVNO eine sogenannte Sicherstellungspauschale und füllt den Betrag auf. Damit erreichen alle Ärztinnen und Ärzte auch in wenig frequentierten Fahrdienstbezirken einen attraktiven Stundenlohn. Wer als Kooperationsärztin oder -arzt arbeiten möchte, braucht einen Facharzttitel in einem passenden Gebiet. Außerdem: mindestens zwei Jahre Berufserfahrung nach der Facharztweiterbildung. Zu den Voraussetzungen gehört auch, regelmäßig an notfallmedizinischen Fortbildungen teilzunehmen. Wichtig ist, dass die Ärztinnen und Ärzte gesundheitlich belastbar sind – und Freude daran haben, auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen im Einsatz zu sein. Sylvie Bouge ist Redakteurin bei der KV Nordrhein. Nicht immer können Patientinnen und Patienten in die Arztpraxis kommen. Um Hausbesuche einfacher und effizienter zu machen, hat die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ein neues Konzept für den Fahrdienst entwickelt. Foto: Cecilie Arcus/istockphoto.com Praxis · Flexible Diensteinteilung: Die Ärztinnen und Ärzte entscheiden selbst, wann und wie oft sie im Monat tätig werden möchten – und in welcher Region. · Klar strukturierte Abläufe: Ein zentrales Koordinationsteam sorgt dafür, dass die Ärzte zuverlässig und effizient arbeiten können. · Wertschätzung von Zeit und Kompetenz: Faire Bezahlung, moderne Ausstattung, ein professioneller Rahmen Vorteile des neuen Konzepts Interessiert? Dann informieren Sie sich jetzt über das Bewerbungsverfahren unter kvno.de/kooperationsaerzte. Oder kontaktieren Sie das KVNO-Serviceteam unter 0221 7763 4444 oder schicken Sie eine E-Mail an service@kvno.de Einstieg ins neue Notdienst-Team
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=