Rheinisches Ärzteblatt 10/2025

Rheinisches Ärzteblatt / Heft 10 / 2025 15 Spezial „Alles hat sich verändert“ Für die Mehrheit der schwer opioidabhängigen Patienten ist die Substitutionsbehandlung die Therapie der Wahl. Sie eröffnet vielen die Chance auf eine Rückkehr in ein Leben mit eigener Wohnung, geregelter Arbeit und sozialen Kontakten außerhalb der Szene. Doch während die Zahl der Patienten innerhalb der letzten zehn Jahre leicht gestiegen ist, geht die der substituierenden Ärztinnen und Ärzte zurück. von Heike Korzilius Düsseldorf, Flurstraße 45: Es ist zehn Uhr morgens an einem warmen Spätsommertag. In den Hauseingängen und auf dem angrenzenden Karl-Wagner-Platz sitzen und stehen in kleinen Gruppen Männer und wenige Frauen, denen man ansieht, dass das Leben es nicht immer gut mit ihnen gemeint hat. Das Suchthilfezentrum des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) bietet ihnen eine Anlaufstelle abseits der offenen Drogenszene. Die Klienten können dort duschen und ihre Wäsche waschen. Es gibt ein Kontaktcafé, ein Angebot ambulant betreuten Wohnens, und die Sozialarbeiter vor Ort sind Ansprechpartner für Probleme aller Art. Substitution – Therapie der Wahl Ziele der substitutionsgestützten Behandlung schwer Opioidabhängiger sind, das Überleben der Patienten zu sichern, ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren, den Drogenkonsum zu minimieren und den Betroffenen Teilhabe am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben zu ermöglichen. Schon die tägliche Einnahme des Ersatzmedikaments unter Aufsicht in der Substitutionsambulanz schafft Struktur. Das Suchthilfezentrum in der Düsseldorfer Flurstraße arbeitet mit einem integrativen Ansatz von Substitution, die ein Teil der Klienten in Anspruch nimmt, Sozialarbeit und psychosozialer Hilfe. Foto groß: Deutsche Aidshilfe/Johannes Berger Foto klein: HK

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