Rheinisches Ärzteblatt 10/2025

Rheinisches Ärzteblatt / Heft 10 / 2025 35 Bücher Krankheiten vorbeugen Die Begriffe „Prävention“ und „Gesundheitsförderung“ werden im Alltag oft synonym verwendet. Allerdings verbergen sich hinter den Bezeichnungen zwei verschiedene Interventionsformen, die ein ähnliches Ziel verfolgen: chronische Krankheiten zu vermeiden, deren Entstehung aktiv entgegenzuarbeiten und dies durch ein gesundheitsförderliches Verhalten zu begleiten. Die Herausgeber sowie die Autorinnen und Autoren des in der 6. Auflage vorliegenden Standardwerks arbeiten die Unterschiede beider Ansätze heraus, erläutern die wissenschaftlichen Grundlagen und verdeutlichen deren Umsetzung anhand konkreter Beispiele. Dabei steht im Vordergrund, über einen interdisziplinären Ansatz Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung in Beziehung zueinander zu setzen. Neben einführenden Kapiteln zu den theoretischen Grundlagen und Konzepten einschließlich digitaler Ansätze werden Prävention und Gesundheitsförderung in lebenslaufbezogenen Konzepten vorgestellt. In weiteren Kapiteln steht jeweils die Prävention somatischer, psychosomatischer und psychischer Krankheiten im Mittelpunkt. Verschiedene Zielgruppen und Settings sowie gesundheitspolitische Umsetzungsstrategien bilden die abschließenden Abschnitte des Referenzwerks. bre Hurrelmann, K., Richter, M., Stock, S. (Hrsg): Referenzwerk Prävention und Gesundheitsförderung. Grundlagen, Konzepte und Umsetzungsstrategien. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage 2024, 611 Seiten, 60 Euro, ISBN 978-3-456-86350-4, Hogrefe Verlagsgruppe, Bern. Hypertonie begegnen Der Internist und Kardiologe Professor Dr. Thomas Mengden erläutert in dem vorliegenden Buch gemeinsam mit der Gesundheitscoachin Ines Mikisek, was Bluthochdruck ist und was jeder Einzelne gegen Hypertonie unternehmen kann. Mengden ist Ärztlicher Leiter der Abteilung für Rehabilitation an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim und Mitglied der Deutschen sowie der Europäischen Hochdruckliga. In dem in laienverständlicher Sprache formulierten Buch erläutern die Autoren, was den kranken vom gesunden Blutdruck unterscheidet und was die Auslöser für eine Hypertonie sein können. Auch wird erläutert, was Patientinnen und Patienten beachten sollten, um ihren Blutdruck richtig selbst zu messen. Ausführlich und unterstützt von zahlreichen Abbildungen erklärt das Autorenteam, warum Bewegung der beste Blutdrucksenker ist und zeigt einfache Übungen, die auch in den heimischen vier Wänden ohne aufwendige Hilfsmittel trainiert werden können. Neben Bewegung hat eine salzarme Ernährung einen positiven Effekt auf einen zu hohen Blutdruck. Leicht verständliche fünf „goldene Regeln“ zur Ernährung sollen Patientinnen und Patienten dabei helfen, neben dem richtigen Körpergewicht, die richtige Ernährung zu verinnerlichen, schädliche Substanzen wie Salz und Alkohol zu meiden und aktiv Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die einem normalen Blutdruck förderlich sind. Dazu zählen beispielsweise kaliumreiche Früchte wie Aprikosen oder Johannisbeeren, aber auch Rote-Bete-Saft oder Grüner Tee sind empfehlenswerte Nahrungsmittel. Das Buch gibt mit zahlreichen Rezepten für eine blutdruckfreundliche Ernährung praktische Hilfestellungen. Ist die Hypertonie ohne Medikamente nicht in den Griff zu bekommen, rät Mengden zu einer konservativen Therapie. In einem eigenen Kapitel versucht er, Bedenken gegenüber einer Dauermedikation zu zerstreuen, indem er die Wirkweise gängiger Blutdrucksenker und deren mögliche Nebenwirkungen erläutert. In einem weiteren Kapitel stehen die Unterschiede der Hypertonie bei Männern und Frauen sowie Auswirkungen der Erkrankung auf die Sexualität im Mittelpunkt. bre Mengden, T., Mikisek, I.: Bluthochdruck. Risiko für Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Demenz senken. Selbst aktiv werden mit Bewegung, Ernährung, alternativen Methoden. 1. Auflage 2025, 176 Seiten, 50 Abbildungen, 24 Euro, ISBN 978-3-432-11877-2, Trias Verlag, Stuttgart. Diagnose Demenz in jungen Jahren Demenz ist eine Erkrankung, die in der Regel mit alten Menschen in Verbindung gebracht wird. Wird bei jüngeren Menschen zwischen dem 40. und 65. Lebensjahr die Diagnose Demenz gestellt, stehen sie vor ganz anderen Herausforderungen als Patientinnen und Patienten im Rentenalter. Rund 25.000 Männer und Frauen erhalten die Diagnose Demenz vor ihrem 65. Geburtstag, was etwa zwei Prozent aller an Demenz erkrankten Menschen in Deutschland entspricht. Das vorliegende Buch richtet sich an Fachkräfte, die Betroffenen beratend zur Seite stehen. Neben dem nötigen Fachwissen rund um Diagnostik und Symptome erläutern die Autoren mögliche Krankheitsverläufe. In weiteren Abschnitten werden verschiedene Aspekte der Beratung und Betreuung von jüngeren Demenzpatientinnen und -patienten beleuchtet, da diese sich in zahlreichen Aspekten von den Bedürfnissen älterer Patienten unterscheiden. Häufig müssen Angehörige und Fachpersonal deshalb individuelle Lösungsideen entwickeln, sei es für die Wohnsituation, den Umgang mit der Krankheit in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. bre Broda, B., Käufer, D. (Hrsg): Diagnose Demenz im jüngeren Lebensalter. Praxisbuch für die Beratung und Betreuung. Band 62 In: Reinhardts Gerontologische Reihe. 2022, 147 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-497-03107-8, Ernst Reinhardt Verlag, München.

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