Rheinisches Ärzteblatt / Heft 11 / 2025 15 Spezial Arztsein heute Zwischen Hippokrates und Medfluencer: Die Wahrnehmung von Ärztinnen und Ärzten in der Öffentlichkeit wandelt sich mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Dasselbe gilt für das Bild, das Ärzte von sich selbst haben. In der Ärzteschaft gibt es allerdings einen relativ breiten Konsens darüber, welche Kerneigenschaften des Berufsstands dem Wandel der Zeit standhalten sollten. von Heike Korzilius „A ls Mitglied der ärztlichen Profession gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten werden mein oberstes Anliegen sein.“ Mit diesen Worten beginnt das Ärztliche Gelöbnis. Es ist die moderne Version des hippokratischen Eids und fasst die ethischen Prinzipien ärztlichen Handelns zusammen. Das Gelöbnis wurde 1948 auf der 2. Generalversammlung des Weltärztebunds noch unter dem Eindruck der medizinischen Menschenversuche während der Naziherrschaft verabschiedet und sollte dazu beitragen, das Vertrauen in die ärztliche Profession wiederherzustellen. Als ethische Leitlinie ist es in der revidierten Fassung von 2017 noch heute den Berufsordnungen der Landesärztekammern vorangestellt. Der Hausarzt an der Seite des Patienten Die Orientierung am Patientenwohl und damit zusammenhängend die ärztliche Freiberuflichkeit als Garant für Therapie- und Weisungsfreiheit gegenüber Dritten gehören zum Kern ärztlicher Tätigkeit. Er hat auch im 21. Jahrhundert noch Bestand, obwohl das Arztsein infolge des medizinischen Fortschritts heutzutage eine Vielzahl von unterschiedlichen Spezialitäten und Realitäten abbildet. Foto groß: Stefan Ternes – www.ternes-design.de Foto klein: fizkes / istockphoto.com
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