Gesundheits- und Sozialpolitik Rheinisches Ärzteblatt / Heft 12 / 2024 25 zuzunehmen. Internet-Anbieter sorgen für die problemlose Bereitstellung von ärztlich verordnetem Cannabis und bewegen sich damit in einer Grauzone. Evaluation der Weiter- bildung Die von der Ärztekammer Nordrhein durchgeführte Befragung von Ärztinnen und Ärzten zu ihren Weiterbildungsbedingungen wies auf Defizite in der Organisation der Weiterbildung hin, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass sich mit 1.232 Ärztinnen und Ärzte lediglich knapp elf Prozent der angeschriebenen Weiterzubildenden an der Evaluation beteiligten. Von diesen würde nur etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) ihre Weiterbildungsstätte weiterempfehlen. Lediglich rund die Hälfte der Befragten gab an, einmal pro Jahr ein Weiterbildungsgespräch zu führen. Viele vermissten die strukturierte Vermittlung kommunikativer oder psychosomatischer Kompetenzen (52 Prozent) oder der Inhalte von Weiterbildungs- und Berufsordnung sowie von sozialrechtlichen Regelungen (56 Prozent). Mit einer intensiveren Schulung der Weiterbildungsbefugten will die Ärztekammer Nordrhein auf eine qualitativ bessere Weiterbildung hinwirken. Landarzt- quote NRW Fünf Jahre nach Einführung der Landarztquote zum Wintersemester 2019/2020 zog NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zusammen mit den beteiligten Partnern aus dem Gesundheitswesen eine positive Bilanz. Über die Quote werden in NRW pro Jahr rund 180 Studienplätze an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die sich verpflichten, nach ihrer Facharztweiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten. Die ersten Studierenden im Rahmen der Landarztquote werden im Wintersemester 2025/26 ihr Studium abschließen und mit der allgemeinmedizinischen Weiterbildung beginnen. Aktuell studieren in NRW rund 950 Frauen und Männer im Rahmen der Landarztquote Medizin. Suizid- prävention Dem Auftrag des Bundestages, bis zur Jahresmitte 2024 einen Gesetzentwurf zur Suizidprävention vorzulegen, ist der Bundesgesundheitsminister bisher nicht nachgekommen. „Die Suizidzahlen in Deutschland untermauern den dringenden Bedarf für eine wirksame Präventionsstrategie“, hatte der damalige Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, bei der Kammerversammlung am 2. März 2024 in Wuppertal ausgeführt. Vor dem Hintergrund zunehmender Suizidzahlen sei es unverständlich, dass aktuell selbst bestehende Präventionsangebote in ihrer Finanzierung gefährdet seien. „Nur durch eine gesetzliche Verankerung erhält die Suizidprävention die notwendige Absicherung und Dauerhaftigkeit“, stellten auch die Delegierten auf dem 128. Deutschen Ärztetag in Mainz fest. Vorgestellt wurde vom Bundesgesundheitsminister bis jetzt lediglich ein Strategiepapier zur Umsetzung von Maßnahmen zur Suizidprävention. Der Gesetzentwurf lässt weiter auf sich warten. Entbudge- tierung Eine Entbudgetierung aller fachärztlich erbrachten EBM-Leistungen, wie sie die Kammerversammlung im März gefordert hatte, steht derzeit nicht auf der gesundheitspolitischen Agenda. Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, mit dem die Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen umgesetzt und insgesamt der Zugang zu hausärztlichen Leistungen verbessert werden soll, wurde im Sommer nach 1. Lesung im Bundestag zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen. Nach dem Aus der Ampel-Koalition wird dieses Gesetzesvorhaben wohl kaum noch vor den Neuwahlen im Februar verabschiedet werden. Foto: Milos Ruzicka/ istockphoto.com Foto: contrastwerkstatt/ stock.adobe.com Foto: photobac/ istockphoto.com Foto: Anna Berkut/ Fotolia Mitte November hat die Ärztekammer Nordrhein ihren Jahresbericht 2024 vorgelegt. Auf über 60 Seiten zeigt er das breite Aufgabenspektrum, das die Kammer mit ihren rund 270 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den zahlreichen ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzten für ihre knapp 70.000 Mitglieder und die Öffentlichkeit in Nordrhein wahrnimmt. Wichtigstes internes Ereignis im Berichtszeitraum 2023/24 war die Wahl des Ärzteparlaments und des neuen Präsidiums. Im gesundheitspolitischen Fokus stand die Krankenhausreform. Daneben informiert der Jahresbericht über die Arbeit der Ausschüsse und Kommissionen, die bei der Kammer angesiedelt sind und zum Teil gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben wahrnehmen. MST Ärztekammer Nordrhein veröffentlicht Jahresbericht 2024 JAHRESBERICHT 2024 Ärztekammer Nordrhein THEMEN ZAHLEN DATEN FAKTEN www.aekno.de/ jahresbericht Die Onlineversion des Jahresberichts 2024 finden Sie hier www.aekno.de Aekno_taetigkeit202410829_Umschlag_v2.indd 68-69 16.10.24 12:17 Eine interaktive PDF-Version des Jahresberichts 2023 kann unter www.aekno.de/jahresbericht heruntergeladen und in der RÄ-App abgerufen werden. In gedruckter Form ist der Jahresbericht bei der Pressestelle der Ärztekammer Nordrhein bestellbar unter Tel: 0211 4302-2011 oder pressestelle@aekno.de
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