Rheinisches Ärzteblatt 12/2024

Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 12 / 2024 9 Hartmannbund Gewalt entgegentreten Angesichts zunehmender Gewalt in der Gesellschaft, die sich immer häufiger auch gegen medizinisches Personal, Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei richte, hat der Hartmannbund-­ Landesverband Nordrhein einen „entschlossenen gesamtgesellschaftlichen Einsatz gegen Diskursverengung, Intoleranz und Gewalt zum Schutz der freien Meinungsäußerung und des respektvollen Miteinanders“ gefordert. Deeskalations- oder Selbstverteidigungskurse reichten nicht aus, um der zunehmenden Verrohung entgegenzuwirken, erklärte die Landesdelegiertenversammlung Anfang November in Moers. HK Kursangebot Mentale Erste Hilfe für Jugendliche In Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention bietet die Barmer seit Ende Oktober kostenfreie Online Kurse „Mentale Erste Hilfe“ für Jugendliche und junge Erwachsene an. Ziel sei es, die jungen Menschen zu befähigen, Anzeichen psychischer Belastungen bei sich selbst und anderen zu erkennen, Belastungen von Erkrankungen zu unterscheiden und den Punkt zu erkennen, ab dem professionelle Hilfe nötig ist, so die Krankenkasse. Nach einer aktuellen Auswertung des BarmerInstituts für Gesundheitssystemforschung hat sich bundesweit die Zahl der Fünf- bis 24-Jährigen, bei denen eine depressive Episode diagnostiziert wurde, seit 2018 um knapp 30 Prozent auf gut 400.000 erhöht. HK Erste Hilfe Helfen statt zusehen Erste-Hilfe-Maßnahmen, wie etwa die Herzmassage, sollten regelmäßig bereits in jungen Jahren erlernt und regelmäßig aufgefrischt werden. Damit steigt die Bereitschaft, diese im Notfall auch anzuwenden. Foto: iStock/stefanamer Wer mit Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut ist, wird diese im Ernstfall auch anwenden, weil keine Sorge besteht, etwas falsch zu machen. Aus diesem Grund forderte die Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) anlässlich des Weltreanimationstages, schon Grundschulkinder an die Erste Hilfe heranzuführen und jährliche Reanimationsschulungen ab der 7. Klasse anzubieten. Der Präsident der ÄkNo, Dr. Sven Dreyer, sagte: „Es macht mir Sorge, dass Menschen an Unfallorten erst einmal ihr Handy zücken, um das Unfallopfer zu filmen, statt Erste Hilfe zu leisten. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Menschen mit der Notfallsituation überfordert sind und dann das Falsche tun. Das würde nicht passieren, wenn alle von klein auf lernten, in solchen Situationen richtig zu handeln und sich in die Situation der Opfer einzufühlen.“ Wer als junger Mensch an das wichtige Thema Erste Hilfe herangeführt werde, werde auch als Erwachsener im Notfall Hilfe leisten, so Dreyer. Der Präsident der ÄkNo will sich dafür einsetzen, das Thema in den Schulen mehr in den Fokus zu rücken. Die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen hätten dem Landesschulministerium angeboten, sich bei der flächendeckenden Implementierung von Laienreanimationsschulungen ab der 7. Klasse einzubringen. Würde die Laienreanimation in der Bevölkerung flächendeckend anKrankenhausreform NRW Umsetzungsfrist wird bis 1. April 2025 verlängert Die Krankenhäuser in NRW erhalten für die Umsetzung der neuen Krankenhausplanung mehr Zeit. Zwar werden ihnen die Feststellungsbescheide mit ihrem zukünftigen Leistungsportfolio wie geplant bis Ende dieses Jahres zugestellt. Wirksam werden diese aber erst am 1. April 2025. Für bestimmte Leistungsgruppen solle es eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2025 geben, teilte das NRWGesundheitsministerium mit. „Wir müssen den Krankenhäusern in unserem Land schon einen angemessenen Zeitraum geben, damit sie die nötigen Veränderungen umsetzen können, nachdem sie den Feststellungsbescheid erhalten haben“, erklärte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Die Verschiebung sei vor dem Hintergrund von Planungssicherheit und Umsetzbarkeit in den Krankenhäusern nachvollziehbar, erklärte die Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen nach einem Gespräch mit dem Minister Mitte November. Das dürfe jedoch nicht dazu führen, die NRW Krankenhausplanung zu verwässern. HK gewendet, ließen sich jedes Jahr in Deutschland rund 10.000 Leben zusätzlich retten. „Um Grundschulen dabei zu helfen, ErsteHilfe-Maßnahmen als Unterrichtsthema zu implementieren, werden wir im Kontext des Gesundheitsförderungsprogramms Gesund macht Schule von AOK Rheinland/Hamburg und der Ärztekammer Nordrhein eine Aufklärungskampagne starten. Neben schriftlichem Informations- und Unterrichtsmaterial werden wir Kurzfilme produzieren und sie für die Arbeit in den Schulen zur Verfügung stellen, damit möglichst alle Schüler lernen, anderen zu helfen“, erklärte der Kammerpräsident. ÄkNo/bre

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