79 Heranführen an spezifische Gesprächssituationen Ärztekammer Nordrhein Verhaltenskatalog für medizinische Fachpersonen Vor dem Gespräch 1. Klären Sie, welche Fachbegriffe Sie benutzen werden (z. B. ‚Blutdruckmanschette‘) 2. Informieren Sie die Dolmetscherin oder den Dolmetscher über: a. Inhalt, Ziel und Dauer des Gesprächs. b. Die Notwendigkeit einer getreuen Wiedergabe, ohne eigene Interpretationen, ohne eigenes Hinzufügen oder Erklären. c. Die Regel, in der Ich-Form zu dolmetschen. d. Die Möglichkeit, bei der Fachperson nachzufragen, wenn die Dolmetscherin oder der Dolmetscher etwas nicht verstanden hat. Im Gespräch 1. Stellen Sie Dolmetscherin/Dolmetscher und Patientin/Patient einander mit Namen vor. 2. Informieren Sie die Patientin / den Patienten, dass die Dolmetscherin / der Dolmetscher der Schweigepflicht untersteht. 3. Erklären Sie der Patientin / dem Patienten, dass die Dolmetscherin / der Dolmetscher ALLES, was im Gespräch gesagt wird, vollständig wiedergeben wird. 4. Halten Sie Augenkontakt zu der Patientin bzw. zum Patienten. 5. Sprechen Sie die Patientin bzw. den Patienten immer direkt an und sprechen Sie nicht in der dritten Person. 6. Formulieren Sie klar und deutlich, in vollständigen Sätzen und verwenden Sie keine unnötigen Fachwörter. 7. Fragen Sie die Patientin bzw. den Patienten, wenn die Wiedergabe für Sie keinen Sinn ergibt und/oder Sie keinen Zusammenhang mit Ihrer Frage sehen. 8. Bitten Sie die Patientin bzw. den Patienten zusammenzufassen, was verstanden wurde. Nach dem Gespräch 1. Vergewissern Sie sich bei der Dolmetscherin bzw. dem Dolmetscher, ob es den Eindruck gab, dass das Gespräch für die betroffene Person korrekt und verständlich war. 2. Bitten Sie den Dolmetscher bzw. die Dolmetscherin um ein Feedback zu Ihrer Gesprächs- führung. Interkulturelle Vermittlung Abschließend geht es um die grundsätzliche Frage, inwieweit Dolmetscherinnen und Dolmetschern die Aufgabe einer interkulturellen Vermittlung übertragen werden kann.
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