Leitfaden Kommunikation

85 Heranführen an spezifische Gesprächssituationen Ärztekammer Nordrhein Da es Menschen oftmals schwerfällt, diese Werte zu definieren, kann der Arzt bzw. die Ärztin hier auf Fragensammlungen zurückgreifen. Auch werden Kartensammlungen empfohlen, wobei die betroffene Person Karten (Go-Wish-Kartenspiel) mit definierten Items bezüglich der Wichtigkeit für sie selbst bewerten soll. Denkbar ist folgendes Vorgehen: „Nehmen wir an, dass Ihre Lebenszeit auf wenige Wochen bis Monate begrenzt ist. Welche der folgenden Werte sind für Sie von großer und welche von geringer Wichtigkeit? Dass ich möglichst lange schmerzfrei sein kann. Dass ich keine Atemnot leiden muss. Dass ich bis zuletzt bei klarem Verstand sein darf. Dass ich meine Würde behalten kann. Dass ich bis zuletzt Behandlungswünsche äußern kann. Dass ich gewisse Dinge in meinem Leben abschließen kann. Dass ich meinen Angehörigen nicht zur Last falle. Dass ich daheim sterben kann.“ (Aufzählung nicht abschließend) Behandlungspräferenzen Je nach Situation wird der Arzt bzw. die Ärztin mit dem Patienten bzw. der Patientin konkrete Fallgeschichten besprechen. Die betroffene Person muss entscheiden, ob sie sich in der jeweiligen Situation eher für eine Lebensverlängerung oder einen Therapieabbruch entscheiden würde. Auch zur Erfassung dieser Präferenzen gibt es validierte Instrumente. Vertrauenspersonen Die ausgewählten Vertrauenspersonen sollen mit den Wertvorstellungen des Patienten bzw. der Patientin vertraut sein. Im Gespräch mit der verfassenden Person der PV und den Angehörigen muss darauf geachtet werden, dass Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte von der Schweigepflicht gegenüber den in der PV genannten Vertrauenspersonen befreit werden. Literatur Ärztekammer Nordrhein: Leitfaden für die persönliche Vorsorge der Ärztekammer Nordrhein 2015 unter: https://www.aekno.de/patienten/patientenverfuegung [Stand 2023] Barrio-Cantalejo I. M., Molina-Ruiz A., Simon-Lorda P. et al.: Advance directives and proxies’ predictions about patients’ treatment preferences. Nurs Ethics. 2009; 16(1): 93–109. Beland D. K., Froman R. D.: Preliminary validation of a measure of life support preferences. Image J Nurs Sch. 1995; 27(4): 307–10.

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