CORTISSIMO 08

leuchtende Farben – und das alles in einer Format- vielfalt, die ihresgleichen sucht. Neben den klas- sischen Zeitungsformaten lassen sich auch neue Formate wie das Pocket-Paper produzieren, das sich besonders für den crossmedialen Einsatz eignet. Die Bandbreite an hochvolumigen Papieren sorgt für ein besonders wertiges Look-and-feel. Veredelung mit- tels umweltfreundlicher Wasserlacke und Verarbei- tungsoptionen wie Perforation oder Coupons bieten nahezu unendlich viele Möglichkeiten, Printgefüh- le beim Leser auszulösen. Und das alles, ohne einen Tropfen Wasser in der Produktion zu verbrauchen. Druck, der so gut aussieht, soll natürlich auch gut ankommen – in doppelter Hinsicht. Nicht nur deshalb entwickeln immer mehr Auftraggeber in Agenturen und Unternehmen ein Bewusstsein für die Bedeu- tung der Verpackung. 6-seitige Umschläge umhül- len und schützen das Magazin komplett, Banderolen spielen raffiniert mit einer Teilverdeckung des Titels, Titelflappen bieten die Möglichkeit, auffällige Wer- bebotschaften oder QR -Codes unterzubringen, Folien- und Papierversandtaschen können fast voll- flächig bedruckt werden und verwandeln das Print- produkt in ein Geschenk. Kurzum: Vieles ist möglich, um aus einer Verpackung einen Markenbotschafter und aus dem Auspacken ein kleines Erlebnis zu ma- chen. Schließlich ist die Verpackung für etwas ver- antwortlich, für das es dem Sinnspruch nach keine zweite Chance gibt: den ersten Eindruck. Und der entsteht, wie gesagt, am Briefkasten. Massenversand und Umweltschutz Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für die rich- tige Verpackung sind die Vorgaben der Zulieferer für den Versand. Massenprintprodukte, die als Dialogpost verschickt werden, müssen andere Anforderungen erfüllen als Streifbandzeitungen in niedriger Auflage. Welche Aspekte bei der Wahl der Verpackung be- rücksichtigt werden müssen, zeigt der Artikel „Von der Druckerei bis zum Briefkasten“ ab Seite 18. Natürlich gibt es auch Gründe gegen Verpackun- gen: Vor allem der Aspekt des Umweltschutzes spielt hier eine Rolle. Denn anders als die berühmten Vor- bilder aus der Natur: Ei- und Bananenschale, zerfallen industriell hergestellte Verpackungen nicht einfach problemlos und ohne Schadstoffe zu hinterlassen. Dass, zum Teil aus logistischen Gründen, häufig nicht auf Verpackungen verzichtet werden kann und bei- spielsweise die Folientasche besser ist als ihr Ruf, er- klärt der Artikel „Saubere Sache“ ab Seite 22. Zu schön zum Wegwerfen Der Verpackungsklassiker, der am sinnfälligsten mit dem Prinzip der Neugierde und des Lustaufschubs spielt, ist natürlich das Geschenkpapier: Nicht nur an Weihnachten und Geburtstagen lieben wir es, mit einem Geschenk überrascht zu werden, dessen unbekannten Inhalt wir aktiv „entpacken“ müssen. Auch wenn nicht jeder den Vorgang des Entpackens wertschätzt: Man denke an die Auspackszene in Loriots berühmtem Familiensketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Am Ende wird die Familie unter den Bergen des gierig und achtlos von den Geschenken gerissenen Papiers geradezu begraben. So ein unfeierliches Verhalten kann man sich bei den Machern der eingangs beschriebenen Unboxing- Videos nur schwerlich vorstellen. Für sie komplettiert die Verpackung das Produkt. Und wer weiß: Vielleicht entdecken die Hobbyfilmer demnächst die Massen- printprodukte und ihre Verpackungen für sich. In Zeiten des Internets scheint schließlich alles möglich zu sein. Ungeahntes Potenzial: Versandtaschen & Co sind mehr als funktionale Transporthüllen. Sie sind Imageträger.

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