KNOW!S 01-2019

38 kg Plastikmüll produzierte jeder Deutsche im Jahr 2016. Durchschnittlich habe sich durch die Nachfrage und den Bedarf einiger Stammkunden ergeben, erzählt Betriebsleiter Uwe Wirtz. Mittlerweile überlegen demnach auch große Verlage mit hohen Magazinauflagen, ihre Printprodukte mit biologisch abbaubarer Versandfolie zu versehen, erfährt man bei der Ahland Gruppe. Allerdings ist der Preis im Vergleich mit konventionel- ler Folie noch wesentlich höher. Die Biofolie ist zudem nicht lange lagerfähig, denn sie verändert im Laufe der Lagerzeit ihre Struktur und kann nach etwa einem halben Jahr Lagerung nicht mehr maschinell verarbeitet werden. Deshalb wird die Folie erst eingekauft, wenn der Auftrag erteilt ist. Plastikprodukte sollen bis 2021aus europäischen Supermärkten verschwinden Bei aller Verteufelung darf nicht vergessen werden, dass Plastik durchaus seine Daseinsberechtigung hat, teilweise notwendig ist und sich nicht umsonst indus­ triell durchgesetzt hat. Leicht, dicht und günstig in der Herstellung sind die meisten Kunststoffe, die gut gegen Elektrizität und Wärme isolieren sowie widerstands­ fähig gegen Nässe und Säuren sind. Noch vor drei Jahren, also bevor der internationale Trend zur Müllvermeidung einsetzte, nahm der welt- weite Plastikmüll im Vergleich zum Vorjahr sogar um zwei Millionen Tonnen zu. Auch deshalb beschloss das Europaparlament im Oktober 2018, dass zahlreiche Plastikprodukte wie Strohhalme, Wattestäbchen, Einweggeschirr und dünne Tüten in der Europäischen Union bis 2021 aus den Supermärkten verschwinden sollen. Weil Biokunststoffe vor allem wegen ihres Kohlen- stoffdioxid- und Wasserverbrauchs bei der Herstellung derzeit noch als ähnlich umweltschädlich wie Plastik gelten, setzen Start-ups wie Bio-Lutions komplett auf erneuerbare Rohstoffe. Und zwar im Sinne der Nachhal- tigkeit überall dort, wo es wirklich sinnvoll ist. Und wo sich Konsumenten Verpackungen wünschen. Lebens­ mittel und Produkte vor Verschmutzung zu schützen, damit sie für den Verkauf frisch und ansehnlich bleiben, ist für sie nach wie vor die Kernaufgabe, zeigte die Umfrage vor dem Verpackungskongress. Und während kompostierbare Pflanzen nur ein Jahr benötigen, um sich zu erneuern, dauert es etwa 450 Jahre, bis eine Plastiktüte verrottet — in Deutsch- land werden, selbst seitdem sie etwas kosten, noch mehr als zwei Milliarden jährlich verbraucht, in durch- schnittlich 25 Minuten. Fazit: Weltweit gibt es einen Trend zu mehr Nach- haltigkeit, wobei die Produzenten von Verpackungen innovative Alternativen vor allem zum nur unzureichend wiederverwertbaren Plastik suchen. Vor allem Start- ups setzen auf biologische, erneuerbare Ressourcen. Allerdings sind die Alternativen bislang teurer in der Gewinnung — setzen aber auf einen umweltbewussteren Konsum, der sich auf lange Sicht lohnen wird. Mehr Informationen rund um das Thema bekommen Sie bei DIRK ALTEN unter 02831.396-132 oder dirk.alten@schaffrath.de. KNOW ! S  01/2019 21 PFLANZEN STATT PLASTIK Foto: Unsplash/Eddie Howel

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