23
1
Aus „Leben und Arbeiten in der Wissensgesellschaft – Arbeit der Zukunft“ von Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger.
im gespräcH mit prof. dr. HAns-jÖrg bullinger, präsident der frAunHofer-gesellscHAft
Das Volumen länderübergreifender Transaktionen hat sich in
den letzten 30 Jahren in etwa verdreifacht, der Exportanteil der
deutschen Wirtschaft hat sich von 20 Prozent in 1993 auf etwa
45
Prozent in 2007 mehr als verdoppelt. Hieraus entstanden und
entstehen neue Arbeitsformen, die die Betriebe vor große Heraus-
forderungen stellen – sowohl bei ihrer externen Kooperationsfähig-
keit als auch bei der internen Organisation von Arbeitsabläufen,
Kommunikationsprozessen und Strukturen.
Mit der Zunahme von Wissensarbeit und der Bedeutung von Kom-
plexinteraktionen verändern sich auch die Arbeitsplätze. Gearbeitet
wird an unterschiedlichen Orten, in einem zunehmend erweiterten
zeitlichen Rahmen und in immer flexibleren und sich dynamisch
wandelnden Strukturen. Die Mobilität der Arbeit nimmt zu, sowohl
physisch im worteigenen Sinne als auch virtuell – und dies ganz
besonders.
Technologien des Mobile Computing, der Telekooperation und vir-
tuellen Präsenz und neue Tools aus dem Bereich Social Media ma-
chen Kommunikation und Zusammenarbeit immer effizienter und
nachhaltiger. Effiziente und effektive Kommunikation wird zum neu-
en Wertschöpfungsparadigma und zum „Kitt“ in den Unterneh-
mensprozessen. Web-2.0-Plattformen werden in die Geschäfts-
prozesse eingewoben und so findet Arbeiten in der Zukunft in einer
stark interaktiven Cloud statt, Apps sind ein Sinnbild für Informa-
tions- und Kommunikationstechnik-Systeme „on Demand“.
1
Alle modernen gesellschaften sind – wenngleich in teilweise unterschied-
lichen stadien – in einem tief greifenden sozioökonomischen wandel be-
griffen. längst sind nicht nur international tätige Konzerne, sondern auch
kleine und mittlere betriebe in den prozess der globalen und regionalen
strukturierung des produktions- und innovationsprozesses involviert.
leben und
arbeiten in der Welt
vOn mOrGen