Seite 9 - PROJECTS worldwide Ausgabe 05

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Bernd Pfau, Projektleiter internationale Bau-
projekte, Porsche AG, über die Umsetzung
spannender Bauprojekte und wie eine Pro-
jektplattform die Zusammenarbeit unter-
stützen kann.
Herr Pfau, Porsche setzt in Baupro-
jekten seit längerem internetbasierte
Projektplattformen ein. Wie können
diese Sie in Ihrer täglichen Arbeit unter-
stützen?
Wir arbeiten seit etwa zehn Jahren mit
verschiedenen internetgestützten Projekt-
plattformen. Die Idee einer koordinierten
Kommunikation und eines strukturierten
Datenmanagements ist für uns eine logische
Folge der technischen Möglichkeiten des
Netzzeitalters und damit Stand der Technik.
Insbesondere bei großen und komplexen
Bauprojekten sowie bei Projekten im Aus-
land sehen wir hier entscheidende Vorteile
bezüglich Transparenz und Zuverlässig-
keit. Nachdem die Plattformen früher eher
von externen Projektsteuerungspartnern
zur Verfügung gestellt wurden, haben wir
seit fünf Jahren einen Rahmenvertrag mit
think project! und wickeln alle unsere Bau-
projekte standardmäßig über diese Platt-
form ab.
Derzeit entstehen zwei Porsche Driving
Experience Zentren in den USA, eines
in Shanghai, China und es wird bereits
über eine Erweiterung der Anlage in Sil-
verstone nachgedacht. Was zeichnet
diese Projekte im Besonderen aus?
Grundsätzlich ist die Aufgabe eines Driving
Experience Zentrums immer die gleiche: die
Demonstration der inneren Werte unserer
Fahrzeuge und deren Einfluss auf Fahrver-
halten, Sicherheit und Fahrfreude. Dabei
haben die Märkte durchaus unterschied-
liche Prägungen, so sind beispielsweise die
Traditionen im Automobilbereich und in der
Motorsportgeschichte in den USA und in
China sehr unterschiedlich.
Die Driving Experience Zentren verei-
nen die Bereiche Hoch- und Straßen-
bau. Ergeben sich dadurch besondere
Herausforderungen?
Ein Kundenzentrum muss die hohen Anfor-
derungen an die Porsche Architektur erfül-
len und wird in der Regel von Architekten
errichtet. Eine Fahranlage hingegen stellt ein
Ingenieurbauwerk des Tiefbaus/Straßenbaus
mit umfangreichen technischen Einbauten
wie Bewässerung, bewegliche Hindernisse
usw. dar. Insofern arbeiten Spezialisten aus
sehr unterschiedlichen Bereichen über viele
Schnittstellen zusammen. Gerade für diese
Art der Zusammenarbeit und Kommunika-
tion eignet sich eine Projektplattform in be-
sonderem Maße.
Bei allen diesen Projekten steht die in-
ternationale Zusammenarbeit im Fokus.
Kann think project! Sie auch dabei unter-
stützen?
Die wesentlichen Projektparteien sind ei-
gentlich immer die internationale Konzern-
bzw. Tochtergesellschaft, die Porsche Zen-
trale in Stuttgart, die externen Architekten,
Ingenieure, Fachleute und natürlich die Bau-
firmen (Hochbau und Tiefbau). Gerade über
die räumliche Distanz ist hier ein geordneter
Kommunikations- und Datenfluss von sehr
großem Vorteil. Das Prinzip ist dabei ein-
fach: Nur in think project! hochgeladene
Dokumente sind gültig und erfüllen damit
auch eine der Voraussetzungen zur Abrech-
nung.
Welche Erfahrungen machen Sie bezüg-
lich der Akzeptanz gegenüber Projekt-
plattformen, vor allem in internationalen
Projekten?
Insbesondere bei internationalen Projekten
ist die grundsätzliche Akzeptanz für eine
Projektplattform jedes Mal ein Thema, auch
wenn wir als Auftraggeber den Einsatz vor-
geben. Für die internationalen Partner ist die
deutsche Plattform ja erst einmal etwas
Fremdes, dazu „etwas Ausländisches“. Dass
think project! Benutzern die Möglichkeit bie-
tet, die Menüführung im Projektraum in ihrer
Muttersprache zu verwenden, ist uns dabei
eine große Hilfe und eine gute Voraussetzung
für mehr Akzeptanz.
Welche Prozesse bilden Sie heute mit
think project! ab?
Wir verwalten sämtliche Pläne sowie Doku-
mente wie Gutachten oder Protokolle un-
serer Bauprojekte auf der Projektplattform.
In einigen Großprojekten in Deutschland
wickeln wir zudem bereits das Mängelma-
nagement über think project! ab.
e
s arbeiten Spezialisten
aus sehr unterschiedlichen
Bereichen über viele
Schnittstellen zusammen.
Gerade für diese Art der
Zusammenarbeit und
Kommunikation eignet sich
eine Projektplattform in
besonderem Maße.
Bernd Pfau, Projektleiter internationale Bauprojekte,
Porsche AG
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interView
Die Dr.-Ing. h. c. F. Porsche AG ist
ein weltweit führender Hersteller
der gleichnamigen Sportwagen. Zu
den bekanntesten Modellen zählen
neben dem legendären Porsche 911
der Roadster Porsche Boxster, der
geländetaugliche Cayenne sowie der
Gran Turismo Panamera. Das beson-
dere Ansehen von Porsche basiert
nicht nur auf den Höchstleistungen
der Motoren, sondern auch auf der
Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit
der Sportwagen. Der Ursprung des
Unternehmens ist ein 1931 von
Ferdinand Porsche in Stuttgart
gegründetes Konstruktionsbüro.