Wir haben vor
dieser Saison vieles verän-
dert in unserer Mannschaft. Und das hat
zu großem Optimismus im Umfeld geführt.
Schnell herrschte Begeisterung über die tol-
le neue Werder-Mannschaft. Unsere Spieler
wurden zu Beginn der Spielzeit sehr wohl-
wollend bewertet. Die Leistungen waren tat-
sächlich ansprechend. Aber wir haben schon
früh auf die Euphoriebremse getreten und
gesagt: Wir brauchen Punkte – das ist das
Entscheidende!
Man spürt,
dass viele die bisherigen Auftrit-
te unserer Mannschaft noch nicht richtig
einordnen können und nicht wissen, wo-
hin unser Weg führt. Der Sieg in Freiburg
liegt noch nicht lange zurück. Nach der
Niederlage gegen den FC Bayern wurde der
Mannschaft eine gute Leistung bescheinigt.
Und nach dem Augsburg-Spiel war dann auf
einmal alles schlecht, wofür wir zuvor noch
gelobt worden waren.
Diesen starken Ausschlägen
in der öffentli-
chen und vor allem medialen Wahrnehmung
unserer Arbeit stellen wir uns. Es gehört zu
unserem Beruf. Aber insbesondere für die
Geschäftsführung und für die sportliche
„
Hart
arbeiten“
Liebe Werder-Fans!
Leitung gilt: Wir dürfen uns davon nicht be-
einflussen lassen. Wir werden unseren Weg
weitergehen, denn wir sind davon überzeugt,
dass diese Mannschaft eine gute Zukunft
hat. Allerdings haben wir schon immer ge-
sagt, dass man nie genau weiß, wie schnell
sich ein neues Team entwickelt. Und es ist
auch klar, dass wir auf unserem Weg immer
wieder kleinere Rückschläge einkalkulieren
und Korrekturen vornehmen müssen.
Wir wissen,
dass Sie, liebe Fans, ein sehr fei-
nes Gespür dafür haben, wann eine Nieder-
lage zum Beispiel aus fehlender Erfahrung
junger Spieler resultiert und wann mangeln-
de Hingabe und Überzeugung der Grund
sind. Deshalb herrschte nach der Niederlage
in Augsburg nicht nur bei den Anhängern,
sondern auch bei uns große Enttäuschung.
Diesen Eindruck wollen wir im Heimspiel
gegen Borussia Mönchengladbach, dessen
Mannschaft, Verantwortliche und Fans wir
Werder-Geschäftsführer
Klaus-Dieter Fischer, Klaus Allofs und Klaus Filbry (v. li.)
sehr herzlich im Weser-Stadion begrüßen,
wieder zurechtrücken.
Wir wollen weiterhin
offensiven und kreativen
Fußball spielen – das ist unser Markenzei-
chen. Die Mannschaft ist nicht dafür zusam-
mengestellt, um sich ‚hinten reinzustellen‘.
Aber wir müssen trotzdem die nötige Kon-
zentration und Leidenschaft aufbringen, um
das eigene Tor zu verteidigen. Die offensive
Ausrichtung darf nicht auf Kosten der De-
fensive gehen. Beides muss abgestimmt sein.
Wir müssen die richtige Balance finden und
haben dafür einen Kader, der in der Breite
gut besetzt ist und uns immer Möglichkei-
ten gibt, die Aufstellung zu verändern.
Wir werden hart arbeiten,
um die Fehler ab-
zustellen und schnell wieder erfolgreich zu
sein. Unsere Spieler wissen, dass sie in der
Pflicht sind, wieder eine bessere und enga-
giertere Leistung abzuliefern als in Augsburg.
Ihre Werder-Geschäftsführung
Klaus Allofs, Klaus Filbry, Klaus-Dieter Fischer
WERDER MAGAZIN 294 3
EDITORIAL