Von Klopp bis Klasnic
Trainer Jürgen Klopp prägte die erfolgreichste
Zeit des 1. FSV Mainz 05. Doch auch ohne
den Erfolgscoach hat sich der Club in der
Bundesliga etabliert.
Titel und Erfolge
Der 1. FSV Mainz 05
ist eine Erfolgsgeschich-
te der Fußball-Neuzeit. Nach 14 Jahren in
der Zweitklassigkeit stiegen die Mainzer
2004
unter Trainer Jürgen Klopp erstmals in
die Bundesliga auf. Nach dem Abstieg und
zwei weiteren Jahren in der zweiten Liga
spielt der Club seit 2009 wieder im Ober-
haus.
Größte Erfolge
der Vereinsgeschichte sind
die Teilnahme am UEFA-Pokal in der Saison
2005/2006
und das Erreichen des Habfina-
les im DFB-Pokal 2008/2009 (1:4 nach Ver-
längerung bei Bayer Leverkusen).
Jürgen Klopp
An Fastnacht 2001
wurde eine der wichtigs-
ten Entscheidungen der jüngeren Mainzer
Vereinsgeschichte getroffen. In akuter Ab-
stiegsgefahr in der zweiten Liga entließ der
selbsternannte Karnevalsverein Trainer Eck-
hard Krautzun. Nachfolger wurde der gera-
de verletzte damalige Abwehrspieler Jürgen
Klopp – ohne den nötigen Trainerschein, da-
für aber mit abgeschlossenem Sportstudium.
Die drei Zweitliga-Spielzeiten
unter Motiva-
tor Klopp brachten dem Verein neben vielen
Sympathien auch Mitgefühl ein, weil der
Aufstieg zunächst zweimal als Tabellen-Vier-
ter am letzten Spieltag auf fast dramatische
Weise verpasst wurde. Dann klappte es aber
doch. Die eigentliche Überraschung dabei:
Das ‚System Mainz‘ funktioniert auch ohne
Klopp, der bekanntlich seit 2008 erfolgreich
bei Borussia Dortmund arbeitet.
Stars
Drei Spieler von Mainz 05
wurden während
ihrer Zeit beim FSV zu deutschen National-
spielern: Manuel Friedrich, André Schürrle
(
jetzt beide Bayer Leverkusen) und Lewis
Holtby (jetzt Schalke 04). Der Ex-Werdera-
ner Mohamed Zidan (inzwischen Baniyas
SC/Vereinigte Arabische Emirate) ist mit
29
Treffern Mainzer Bundesliga-Rekord-Tor-
schütze. Die meisten Partien im Oberhaus
absolvierte als Spieler der aktuelle Kapitän
Nikolce Noveski (188) und als Trainer der
derzeitige Coach Thomas Tuchel (111).
Neuanfang
Ivan Klasnic
ist nach mehr als vier Jahren
in die Bundesliga zurückgekehrt. In Mainz
wagt der einstige Top-Stürmer und Double-
Gewinner des SV Werder (151 Einsätze, 49
Treffer) einen Neuanfang. Und bremst die
zum Teil zu hohen Erwartungen: „Ich bin
kein Superstar, sondern einer von vielen
Spielern im Team.“ 2008/2009 hatte Klas-
nic beim FC Nantes (Frankreich) gespielt
und war dann drei Spielzeiten lang bei den
Bolton Wanderers in der englischen Premier
League aktiv.
Timo Frers
Mainzer Ver-
einsgeschichte
André Schürrle,
Lewis Holtby
(
oben li.),
Trainer Jürgen
Klopp (unten
li.), Manuel
Friedrich und
Ivan Klasnic
(
damals noch
bei Werder,
großes Foto).
Fotos: Getty Images
WERDER MAGAZIN 295 29
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