Verdiente Ehrung
Fritz Piepkorn erhielt
2005
aus den Händen von Werder-Präsi-
dent Klaus-Dieter Fischer (re.) und Vize-
Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald
(
li.) den Joseph-Lutter-Wanderpreis.
K
inder zeigen beim Sport
noch Seele. Da sieht
man, dass die Welt doch
nicht so roh ist, wie
man manchmal denkt“, sagt Piep-
korn, der schon seit jeher eine Art
Vaterfigur für die Kinder ist, die
er betreut. Neuen empfiehlt Fritz
Piepkorn stets, Mama oder Papa
mitzubringen: „Die Eltern sollen
wissen, wohin ihre Kinder gehen
und mit wem sie es zu tun haben.“
Dass er dieses Jahr 80 geworden
ist, entfernt ihn gedanklich nicht
von seinen jungen Schützlingen.
„
Man muss einen Draht haben zu
den Kindern. Ich habe in einer
meiner Gruppen einen Jungen,
der mit seinem Betreuer zum
Sport kommt. Und hier ‚taut’ der
Junge dann auf. Ich finde es ganz
wichtig, den Kindern die Begeis-
terung für den Sport weiterzuge-
ben.“ Piepkorn weiß, wovon er
spricht. Schließlich ist er selbst
zweifacher Vater.
Und das hat ihn
perfekt auf sei-
ne Rolle als Vaterfigur für seine
Tischtennis-Zöglinge vorbereitet.
Auch seine Ehefrau Frieda hat er
durch den Sport kennen gelernt,
als er einst für TuRa Bremen
Fußball und Tischtennis spielte.
„
Wir wohnten außerdem genau
gegenüber“, schmunzelt Fritz
Piepkorn. „Aber Tischtennis hat
uns zusammengebracht. Mittler-
weile sind wir 52 Jahre verheira-
tet. Ich kann mir keine bessere
Frau wünschen.“
Auch Frieda Piepkorn
wurde in
diesem Jahr 80. Gefeiert haben
beide zwar in Bremen, aber die
schönste Feier war ihr gemeinsa-
mer Urlaub. Zum 54. Mal waren
Piepkorns in Seefeld (Tirol). „Wir
fahren praktisch von Zuhause
nach Hause, immer in eine Pen-
sion mit einem schönen Appar-
tement. Dort werden wir schon
erwartet. Wir rufen immer an,
wenn wir in Mittenwald sind,
dann wird der Kaffee für uns
aufgesetzt.“ Die Pension, die das
zweite Zuhause geworden ist,
wird seit Jahrzehnten von dersel-
ben Familie geführt, auch wenn
inzwischen schon die Kinder der
früheren Hausherren das Sagen
haben.
Fritz Piepkorns Kinder
haben na-
türlich auch Tischtennis gespielt.
Aber mit Beginn der Lehre und
angesichts zeitaufwendiger Jobs
hörten sie damit auf. Ebenfalls
zu Ende sind mittlerweile die
Stadionbesuche des 80-Jährigen.
„
Das halte ich nervlich nicht
mehr aus“, sagt er, fügt aber hin-
zu: „Früher war ich der größte
Werder-Fan, ich hatte eine riesi-
ge Fahne. Aber ich schaue mir
die Spiele auch nicht mehr im
TV an. Dann bin ich in meinem
Zimmer, und meine Frau kommt
ab und zu rein und zeigt mir mit
Daumen hoch oder Daumen run-
ter an, wie es gerade um Werder
steht.“ Aktiv ist Frieda Piepkorn
auch in der Tischtennis-Abtei-
lung noch: So sitzt sie zum Bei-
spiel bei den Heimspielen ehren-
amtlich an der Kasse.
Für sein
außergewöhnliches
Engagement bei Werder wurde
Fritz Piepkorn 2005 mit dem
Joseph-Lutter-Wanderpreis ge-
ehrt. „Ich weiß gar nicht wofür.
Ich habe ja nur meine Arbeit
gemacht“, lächelt er bescheiden.
Diese Arbeit macht ihm immer
noch Spaß, und sie wird auch
zukünftig noch vielen Kindern
den Tischtennissport beim SV
Werder näher bringen.
Anne Baumann
„
Kinder zeigen beim
Sport noch Seele“
Fritz Piepkorn
wurde kürzlich erneut in den Vorstand der Tischten-
nisabteilung des SV Werder gewählt. Seit Anfang der
80
er Jahre engagiert er sich in der Jugendarbeit, die
bis heute etwas ganz Besonderes für ihn ist.
Wertvolle Erfahrung
Fritz Piepkorn steht
auch im hohen Alter noch regelmäßig
mit den jungen Tischtennis-Talenten
des SV Werder in der Halle.
Foto: M. Rospek
WERDER MAGAZIN 295 63
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