WERDER MAGAZIN Nr. 340

junger Trainer an diesem Tag war trotz- dem der eines souveränen und erfahrenen Kollegen. Das hat mir sehr imponiert. Und ich habe mich gefreut, als er nach Lever- kusen ging und wir wieder gegeneinander spielen konnten. Er ist in seiner Art sehr angenehm. Und sein Ansatz vom Fußball ist sehr spannend. Es gab für Sie und Ihre bisherige Arbeit viel Lob. Haben Sie auch Neid erlebt? Ja, das gehört dazu. Zum Glück habe ich es nicht im allerengsten Team rund um die Bundesliga-Mannschaft erlebt. Aber es gibt immer mal wieder die Frage: Wa- rum darf der diese Arbeit machen und ich nicht? Manche zeigen das offen. manche etwas versteckter. Damit muss man um- gehen können. Ihre besondere Beziehung zuWerder durch die langjährige Vereinszugehörigkeit ist bekannt. Besteht die Gefahr, in der Arbeit manchmal zu ‚romantisch‘ zu sein? Für mich überwiegen ganz klar die Vor- teile. Ich kenne hier jeden, viele sogar seit langer Zeit, nicht nur in meinem unmit- telbaren Arbeitsumfeld, sondern auch im Leistungszentrum und in der Geschäfts- stelle. Zu vielen hatte ich früher schon in unterschiedlichen Rollen Kontakt. Das hilft ungemein. Ich denke, dass ich auch wei- testgehend weiß, wie Werder funktioniert, wie der Verein tickt, was die Stimmung beeinflusst. Und auch wie die Fans und die Menschen in der Stadt auf gewisse Dinge reagieren. Trotzdem darf man nicht betriebsblind werden, sondern muss sich immer wieder Eindrücke von außen holen und bei Entscheidungen einfach professi- onell handeln. Nur ‚Romantik‘ geht nicht. Wir wollen versuchen, Werder sehr profes- sionell aufzustellen, wollen in die Zukunft gerichtet sein. Dazu gehören auch mal harte Entscheidungen. Und da stellt mich meine Verbundenheit zum Verein und zu den Menschen tatsächlich manchmal vor Probleme. Weil es auch Entscheidungen geben kann, die man für den SV Werder trifft und die Menschen, die man ewig kennt, wehtun können. Frank Baumann s 12 WERDER MAGAZIN 340

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