WERDER MAGAZIN Nr. 340

Geschäftsführer Frank Baumann und Cheftrainer Florian Kohfeldt (kleines Foto, v. re.) wollen den SV Werder auch in den nächsten Jahren gemein- sam weiterentwickeln. Fotos: nordphoto INTERVIEW Wir haben viele gute Spieler. Gerade der Jahrgang 2000, aus dem wir Einige früh- zeitig in die U23 integriert haben, ist sehr interessant. Dass unsere U23 in der Regi- onalliga spielt, ist aus Ausbildungssicht nicht immer schlecht. Aber es gibt Spie- ler, für die auf dem Weg in die Bundesliga ein Zwischenschritt, zum Beispiel in die 3. Liga, sinnvoll ist. Wir sprechen mittler- weile noch früher mit Spielern und ihren Beratern, welches der richtige Club, der richtige Trainer für sie ist. Clemens Fritz betreut intensiv die ausgeliehenen Spie- ler, gibt uns ein Feedback. Und das Ziel ist, sie in ein, zwei Jahren ins Bundesliga- Team integrieren zu können. Eine andere Möglichkeit ist, Marktwerte zu schaffen, wie zum Beispiel bei der Leihe von Idrissa Touré an Juventus Turin, und dann für uns Transfereinnahmen zu generieren. Welche Bedeutung hat für Werder die vorzeitige Verlängerung des Vertrags mit Florian Kohfeldt? Kontinuität auf der Position des Cheftrai- ners ist wichtig – gerade wenn man einen sehr guten Trainer hat. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn Florian lange unser Cheftrainer bleibt. Einen weiteren Schritt dahin haben wir gemacht. Ich bin froh, dass sich Florian für die nächsten Jahre zu uns bekannt hat und nicht auf dem Ab- sprung ist. Und dass wir wissen, dass er bei Werder etwas mit aufbauen will. Sie kamen vor 20 Jahren als Spieler zum SVWerder. Welches sind die größten Unterschiede, wenn man die damalige Zeit mit heute vergleicht? Der Fußball und damit auch Werder ist in den zwei Jahrzehnten in allen Bereichen unglaublich gewachsen. Das mediale In- teresse ist größer, es gibt mehr Sponso- ren, die Zahl der Mitarbeiter ist enorm angestiegen. Die Entwicklung und die Qualität der Spieler sind durch die Leis- tungszentren besser geworden. Es wird sehr viel mehr Geld investiert. Das ist grundsätzlich eine gute Entwicklung, weil das Produkt Fußball deutlich an Qualität gewonnen hat. Dabei habe ich gerade hier in Bremen nicht das Gefühl, dass sich der Fußball zu weit von den Fans entfernt. Diese Sorge wird ja häufig ausgedrückt. Die Nähe zu den Fans gehört ganz beson- ders zu Werder. Und wir müssen immer daran arbeiten, dass es so bleibt. Und was hat sich nicht verändert in 20 Jahren? Nach wie vor ist entscheidend, was auf dem Platz passiert. Deshalb lieben wir den Fußball so. Diese 90 Minuten faszinieren die Massen. Und es muss immer der Fokus unserer Arbeit sein und bleiben, die Men- schen zu begeistern und ihnen eine gute Zeit mit Werder zu schenken. Werders DFB-Pokal-Gewinn 2009 hat sich kürzlich zum zehnten Mal gejährt. Es war der krönende Abschluss ihrer Zeit als Spieler. Haben Sie sich einen kurzen Rück- blick auf diesen Erfolg gegönnt? Ich wurde häufig darauf angesprochen und habe mich dann natürlich gerne er- innert. Es war eine schöne Zeit, die aber auch schon wieder sehr weit weg ist. Ich habe es nie bereut, damals aufgehört zu haben. Vielleicht hätte ich noch ein, zwei Jahre auf gutem Niveau spielen können, aber für mich fühlte es sich einfach richtig an. Dann mit dem Pokalsieg aufhören zu können, war ein großes Geschenk. Ihr Tipp – wie endet die Bundesliga- Saison 2019/2020 auf den vorderen Plätzen? 1. 2. 3. 4. 5. Interview: Martin Lange 9 8 7 10 6. 7. 8. 9. 11 WERDER MAGAZIN 340 19

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