WERDER MAGAZIN Nr. 340

6. 7. 8. 9. INTERVIEW tung von Werder Bremen als Leuchtturm und Marke für unsere Stadt. Außerdem befinden wir uns in der Bundesliga in ei- nem extrem harten Wettbewerb, aus dem besondere Bedürfnisse entstehen, über die man sprechen muss. Welche weiteren wichtigen Themen gibt es? Wir diskutieren derzeit bekanntlich die Alternative der sogenannten ‚kalten‘ Py- rotechnik und werden dieses Thema auch in den nächsten Monaten auf der Agen- da haben. Und wir wollen uns in unserer gesellschaftlichen Verantwortung noch deutlicher positionieren. Wir wollen weiter Vorreiter sein, wenn es darum geht, sich in gesellschaftliche Debatten einzubringen. Der Sport muss Profil zeigen, wenn es um die großen Zukunftsfragen geht, zum Bei- spiel den Klimaschutz, den solidarischen Austausch in der Gesellschaft und das Eintreten für ein Miteinander, für Toleranz und Vielfalt. Welcher Bereich des gesellschaftlichen Engagements soll besonders vorangetrie- ben werden? Wir planen einige Projekte, bei denen wir uns zum Beispiel mit Müllvermeidung und Klimaneutralität befassen. Wir wol- len unsere Bundesliga-Spiele so umwelt- freundlich wie möglich gestalten. Vom kli- maneutralen Event sind wir noch ein gutes Stück entfernt, aber wir machen uns auf den Weg. Auch die Ausweitung des Nicht- raucherschutzes im wohninvest WESER- STADION spielt eine Rolle. Wie haben Sie die Reaktionen der Fans auf den Vertragsabschluss mit wohnin- vest wahrgenommen? Die überwiegende Zahl der Fans, mit denen ich gesprochen habe, war durch- weg positiv gestimmt. Sie sagen: „Das ist ein starker Deal, ein finanzieller Betrag, der uns hilft. Und es ist toll, dass im wohninvest WESERSTADTION der Name WESERSTADION erhalten bleibt.“ Zum anderen gibt es die Reaktionen der Ultra-Szene, die zwar zahlenmäßig bei weitem nicht so groß ist, aber sehr wohl Gewicht hat. Ihre Vertreter können sich damit nicht in Einklang bringen und sind von der Sorge getragen, dass es der Anfang des ‚Ausverkaufs‘ ist. Diese Sorge können wir ihnen jedoch nehmen. Wie wird es beim Thema ‚Polizeikosten für Hochrisiko-Spiele‘ weitergehen? Wir respektieren natürlich die Einschät- zung des Bundesverwaltungsgerichts, dass das bremische Gesetz mit höher- rangigem Recht noch – dieses ‚noch‘ muss man betonen – vereinbar ist. Jetzt geht es um die Frage, wie wir in Zukunft damit umgehen. Ob es innerhalb der DFL eine Möglichkeit gibt, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Dafür setzen wir uns ein. Aufgrund der gesetz- lichen Regelungen in Bremen bleibt die Hälfte der Kosten sowieso bei uns. Es geht also um die andere Hälfte. Grundsätzlich gilt: Wie auch immer wir verfahren, es bleibt in jedem Fall ein erheblicher Wett- bewerbsnachteil für uns. Werden die Fußballerinnen des SV Werder 2019/2020 die sofortige Rückkehr in die erste Bundesliga schaffen? Wir haben das Budget der Mannschaft auf dem Niveau der vergangenen Saison gehalten und gleichen Einnahmeverluste, die wir als Zweitligist haben, mit unseren Mitteln aus. Der Kader ist größtenteils zusammengeblieben, das ist ein wichtiges Zeichen. Und wir treten mit dem Ziel an, die Rückkehr in die erste Liga zu schaffen. Ihr Tipp – wie endet die Bundesliga- Saison 2019/2020 auf den vorderen Plätzen? 1. 2. 3. 4. 5. Interview: Martin Lange 6 9 8 7 10 11 Foto: nordphoto Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald begrüßte während des Trainingslagers der Bun- desliga-Mannschaft die zahlreichen ins Zillertal mitgereisten Werder-Fans. WERDER MAGAZIN 340 21

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