WERDER MAGAZIN Nr. 342

WERDER MAGAZIN 342 27 FANBETREUUNG zwungen. Bus-Blockaden oder „Buh“-Rufe? Nein, ‚#twerder‘ ent- schloss sich, noch mehr Herz, Liebe und Leidenschaft herauf- zubeschwören, um der Mannschaft einen letzten großen Schub im Abstiegskampf zu geben. „Wir haben uns zu zehnt zusam- mengesetzt und diskutiert, was wir machen können“, erklärt Johanna Göddecke. In Verbindung mit dem Song ‚Wonderwall‘ der britischen Band Oasis entstand schließlich der Hashtag ‚#greenwhitewonderwall‘, der die letzten sechs Wochen der da- maligen Bundesliga-Saison prägen sollte. Über Twitter verbreitet, machte der Hashtag schnell die Runde, und immer mehr Werder-Fans waren von dem Gedanken ange- tan, ihre Mannschaft mit noch mehr Herzblut zu unterstützen und grün-weiße Flagge zu zeigen. Schon nach wenigen Stunden hat- ten auch die Medien die Informationen im Internet aufgegriffen und fragten Interviews bei den ‚#twerder‘-Mitgliedern an. Von da an ging es für den Fanclub erst richtig los: „Es war eine sehr an- strengende Zeit mit den drei Heimspielen. Wir haben Plakate be- malt und aufgehängt, waren bei Presseterminen und haben Wer- bung auf Twitter gemacht. Eigentlich war jeden Tag etwas los.“ Gefühlt ganz Bremen sprang auf den Zug mit auf und tauchte die Stadt in ein grün-weißes Farbenmeer, das beim Saisonfinale seinen Höhepunkt feiern sollte. Natürlich war auch ‚#twerder‘ mit einigen Mitgliedern im Stadion. Die fielen sich nach Papy Djilobodjis Last-Minute-Tor in die Arme und feierten in der Ost- kurve den Nichtabstieg des SV Werder. Dort – in der Ostkurve – stehen sie auch heute noch. Und zwar bei jedem Heimspiel. Auch wenn sich die Mitgliederzahl mitt- lerweile auf 300 hochgeschraubt hat, gibt es für den Fanclub keinen Grund, sich auf den Taten der Vergangenheit auszuru- hen. Ganz im Gegenteil: Mit ihrem großen Engagement und der Unterstützung ihres Lieblingsvereins verdiente sich ‚#twerder‘ im vergangenen Jahr die Auszeichnung als ‚Werder-Fanclub des Jahres‘. In den Monaten zuvor hatten sie unzählige Argu- mente für diese besondere Ehre gesammelt. Neben der intensi- ven Aktivität bei Twitter machten die Mitglieder mit mehreren Spenden an verschiedenste Organisationen auf sich aufmerk- sam. Zum 120. Geburtstag des SVW spendeten sie 1.100 Euro an die Werder-Stiftung sowie 120 Euro an ‚Between Borders‘. Zudem unterstützten sie die Neven-Subotic-Stiftung mit Hilfs- geldern. Zusätzlich gestalteten Johanna Göddecke & Co. einen neuen, kunterbunten Schal mit der Aufschrift ‚Gegen Rassismus‘ und präsentierten zwei große Plakate (‚#PIZARROLIEBE‘ und ‚120 Jahre Tradition und Vielfalt‘) bei den Heimspielen der Grün- Weißen. Ohne Frage ein würdiger Preisträger… Vor versammelter Bundesliga-Mannschaft des SV Werder nah- men sie dann im November des vergangenen Jahres bei der Fan- club-Weihnachtsfeier stolz ihre Auszeichnung entgegen, die 20 Freikarten für das Heimspiel gegen Union Berlin beinhaltete. Un- eigennützig spendete der Fanclub diese Tickets kurzerhand an das ‚Kinderhospiz Löwenherz‘ und die Organisation ‚Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche‘. Ähnlich wie der SV Werder im vergangenen Jahr, darf auch ‚#twerder‘ im kommenden Monat ein Jubiläum bejubeln. ImMärz wird der Fanclub fünf Jahre alt – und das soll gebührend gefeiert werden. „Wir haben uns schon etwas überlegt“, verrät Johanna Göddecke mit einem Lächeln, hält die genauen Pläne aber noch geheim. Nach ‚#greenwhitewonderwall‘ und dem großen Enga- gement im vergangenen Jahr darf man gespannt sein, was im März auf Twitter los sein wird. Philipp Burde Die Vorstandsmitglieder Johanna Göddecke, Kirsten Sander, Dennis Gruchmann (Foto oben li, v. li.) und ihre Mitstrei- ter des WFC ‚#twerder‘ planen ihre vielfältigen Aktionen in der Bremer Kultkneipe ‚Eisen‘. Foto: gumzmedia

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