WERDER MAGAZIN Nr. 342

WERDER MAGAZIN 342 29 eSPORTS Für die ‚eSPORTS Company‘ beginnt der Arbeitstag schon am frühen Nachmittag. Die Hard- und Software muss angeschlos- sen und getestet werden, so dass die Regie die eingespeisten Live-Spielbilder problemlos weiterverarbeiten kann. Clubs und Spieler hingegen reisen später an. Jeder Verein quartiert sich für die Zeit des Aufenthalts im Studio in eigens für die Show hergerichteten Warm-Up-Räumen ein, in denen die eSPORTler noch die letzten Matches vor dem Live-Auftritt spielen oder sich zurückziehen können. Es folgen Pre-Match-Interviews, bevor alle Beteiligten durch die Studioleitung auf die Sendung eingestimmt werden. Jedes Team hat im Player Manager eine Ansprechper- son, die rund um die Uhr bei Unklarheiten zur Verfügung steht. Bereits vorab wird ein ‚Cold Opener‘ für den Start der Liveshow bei ProSiebenMAXX aufgezeichnet, der den Einstieg in die später startende Liveschalte darstellt. Knapp eine Stunde vor Sendebeginn steigt die (An-)Spannung. In Vorbereitung auf die ersten Spiele legen die eSPORTler die fi- nalen Spieleinstellungen inklusive Taktiken, Aufstellungen und Tri- kotwahl fest. Hinter den Kulissen wird das Equipment final aus- gewählt, Objektive werden eingestellt, und der Ton wird gepegelt. Gut eine halbe Stunde vor Sendebeginn sind die Teams ver- pflichtet, auf der Studiobühne Platz zu nehmen. Es gibt letzte Instruktionen durch die Studioleitung, kurz und knapp wird der Ablauf ein letztes Mal besprochen. Die Technik wird geprüft, die eSPORTler testen Konsole, Controller und Spiel. Die Schiedsrich- ter – gleichzeitig auch technische Ansprechpartner und Support – positionieren sich an den Spielstationen, die Kameraleute brin- gen sich in Position. Dann läuft die Sendung. Die vier eSPORTS-Teams laufen nach- einander durch den Spielertunnel in das Studio ein und werden durch den Moderator begrüßt. In VBL-gebrandeten Gaming- Seats bereiten sich die FIFA-Profis vor den Monitoren vor, wäh- rend mehrere ‚digitale Augen‘ in verschiedensten Winkeln auf sie gerichtet sind. Eine Webcam zentral über dem Monitor sendet ununterbrochen Video- und Audiosignale an die Regie, mindes- tens eine weitere Standkamera pro Spieler filmt die Reaktio- nen aus der Ferne. Die beiden Spielstationen werden durch das Moderatorenpult getrennt, das zentral vor dem Spielertunnel platziert ist. Während der Partie ist es ruhig im Studio, nur bei einem Torerfolg wird kurz gejubelt. Nach Ende der Partie interviewt der Moderator die Siegerteams. Währenddessen ist bei Kameraleuten und Ton- assistenz Höchstleistung hinter der Kamera gefragt. Auf kleinem Raumwerden Schwenks ausgeführt, während in wenigen Zentime- tern Entfernung eine weitere Videokamera auf die Spieler gerich- tet ist. Die Regie wechselt in Sekundenschnelle zwischen den Bil- dern – vor allem in der Konferenz ein Unterfangen, das nicht ohne höchste Konzentration über mehrere Stunden zu bewältigen ist. Nach vier nacheinander live ausgestrahlten Partien (die Einzel- spiele werden in der Konferenz gezeigt, die 2vs2-Partien separat) neigt sich die Liveshow der Virtual Bundesliga zwar dem Ende zu – der Arbeitstag der hinter den Kulissen arbeitenden Personen endet aber noch nicht. Nach der Live-Übertragung verlassen die Teams während der Werbepause die Bühne. Direkt im Anschluss wird die Highlight-Show mit den besten Momenten des gesam- ten, 33 Partien umfassenden Spieltags aufgezeichnet. Mit der Abmoderation der Highlight-Show endet dann weit nach Mitternacht endgültig der Studiobetrieb. Die kreisrunden gleichzeitig rotblinkenden LED-Leuchten erlöschen, der Ton wird abgedreht, die Lichter ausgeschaltet. Regie, Kameraleute, Assis- tentinnen und Assistenten, Kommentatoren und Moderatoren bauen ab und verabschieden sich in den wohlverdienten Feier- abend. Daniel Gerdes Mit großem technischem Aufwand werden die Live- Übertragungen der ‚Virtual Bundesliga Club Championship‘ produziert. Die Partie gegen den FC Augsburg Ende Januar, die ‚MegaBit‘ und ‚Dr. Erhano‘ mit 9:0 gewannen, war für Werders eSPORTS-Team das zweite Live-Spiel der Saison, das bei ProSiebenMAXX übertragen wurde. Foto: DFL

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=