WERDER MAGAZIN Nr. 342
WERDER MAGAZIN 342 39 WERDER BEWEGT gen Infrastruktur. Die geplanten drei Sportstunden pro Woche können oft nicht eingehalten werden, es muss auf fachfremdes Personal zurückgegriffen werden. Dabei ist vor allem die Schule – wie auch Kindergärten oder weitere Betreuungseinrichtungen – einer der zentralen Orte, um junge Menschen an den Sport he- ranzuführen, verbringen Kinder und Jugendliche doch mittler- weile einen großen Teil ihres Tages dort. Dem beschriebenen Mangel will das ‚Quartierskonzept‘ des SVWerder entgegenwirken. Es versucht, die Kernkompetenz des Vereins, den Sport, in die Stadt zu tragen und Know-how bereit- zustellen. „Das ‚Quartierskonzept‘ bündelt die zahlreichen Akti- vitäten in den jeweiligen Stadtgebieten“, unterstreicht Werder- Mitarbeiter Ludwig Voss, der das Konzept verantwortet. „Junge Menschen werden in ihrem sozialen Umfeld an den Sport her- angeführt und auf ihrem weiteren Lebensweg stetig begleitet.“ Elf solcher kleinen Gemeinschaften, im grün-weißen Sportalltag ‚Quartiere‘ genannt, gibt es bereits in Bremen. Sie funktionie- ren wie eigenständige Netzwerke, und in jedem sollen Werder- Sportangebote etabliert werden, die die Grün-Weißen beim Ziel unterstützen, in der ganzen Stadt einen möglichst barriere- und kostenfreien Zugang zum Sport zu ermöglichen – an 365 Tagen im Jahr. Dazu zählt die Sportversorgung in der Betreuungszeit ebenso wie in der Freizeit der Sporttreibenden. Auch Ferien- sportangebote sollen in Zukunft Teil des Konzepts werden. Durch die Möglichkeit, in der weiterführenden Schule einen Trainerschein zu erwerben, sollen Teilnehmer aus den verschie- denen Programmen dazu befähigt werden, eigene Sportange- bote anzuleiten, sich im besten Fall den Sportvereinen in den Quartieren anzuschließen und die Angebote in Kindergärten und Grundschulen zu unterstützen, so dass der Sport langfristig ge- sichert werden kann. In Blumenthal, Vegesack, Gröpelingen, Neu- stadt, Huchting, Kattenturm/Arsten, Hemelingen, Horn, Tenever, Peterswerder und Findorff wird das ‚Quartierskonzept‘ bereits umgesetzt. „Das ‚Quartierskonzept‘ erleichtert die Arbeit ungemein“, freut sich Kristof Fiebing, der als Trainer täglich in den Werder-Ange- boten mit Kindern arbeitet. „Durch die Vernetzung der Einrich- tungen in einem Quartier, aber auch durch die Zusammenarbeit der Quartiere entstehen Synergieeffekte. Wertvolle Erfahrungen können ausgetauscht werden. Als Betreuer bin ich in der glück- lichen Lage, dass ich junge Menschen nachhaltig in ihremWerde- gang begleiten kann.“ Die wertvolle Arbeit findet unter anderem vor den Toren des wohninvest WESERSTADION und damit in direkter Nach- barschaft zu Werder statt. Dort entwickelt sich das ‚Quartier Peterswerder‘ stetig weiter – eine Zusammenarbeit von un- terschiedlichsten Einrichtungen, die sich Werder als Partnerinsti- tutionen angeschlossen haben und ohne die ein solch ehrgeiziges Ziel nicht erreichbar wäre. Während der Betreuungszeit gibt es für die Jüngsten die Möglichkeit, in den Werder-Ballschulen mo- torische und koordinative Fähigkeiten mit dem Ball zu erlernen und weiterzuentwickeln. Wöchentlich werden bei den Werder- Partnern ‚Kita Hohwisch‘, ‚Kinderhäuser e. V.‘ und ‚Betty-Gleim- Haus‘ Ballschuleinheiten angeboten, die Kinder schon im jungen Alter ihre Liebe zum Sport entdecken lassen. „In der Ballschule spielen wir manchmal Fußball mit Tennisbällen. Ich hoffe, wir machen so etwas auch später in der Schule“, erzählt Tyan aus dem ‚Betty-Gleim-Haus‘ begeistert. Genau das versucht das ‚Quartierkonzept‘: In den Grundschu- len werden die Ballschul-Angebote fortgeführt, damit die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes ‚am Ball bleiben‘. Im ‚Quartier Peterswerder‘ hat Werder bereits die Grundschule An der Gete, die Grundschule am Alten Postweg und die Prof.-Hess-Kinder- klinik in sein Konzept integriert. „Es ist schön zu sehen, dass die Kinder durch das wöchentliche Ballschulangebot von Werder so- wohl ihre motorischen, als auch ihre sozialen Kompetenzen sicht- lich stärken und erweitern und diese explizit gefördert werden. Der Einfluss des Angebots auf das Verhalten der Kinder auch s Unter den Angeboten der Grün-Weißen befinden sich auch zahlreiche inklusive Gruppen, die gehandicapten Menschen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, den Zugang zum Sport ermöglichen.
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