WERDER MAGAZIN Nr. 342

Philip Milles steht seit mehr als 25 Jahren für die Grün- Weißen am Tisch und lobt den starken Zusammenhalt innerhalb der Abteilung. WERDER MAGAZIN 342 53 WERDER MAGAZIN: Philip, wie bist du zum Tischtennis und zum SV Werder gekommen? PHILIP MILLES: Da ich als kleines Kind regelmäßig den Spielen meines Vaters beiwohnen durfte, war ich entsprechend früh für Tischtennis begeistert. Mit neun Jahren habe ich dann beim TV Oberneuland die ersten Schritte gewagt. Als wir 1993 in die Öst- liche Vorstadt umgezogen sind, bin ich direkt dem SV Werder beigetreten. Was hast du in den mehr als 25 Jahren beim SV Werder erlebt? Eine ganze Menge! ImJugend- und Schülerbereich konnte ich hier vieles lernen, Freundschaften knüpfen, mich sportlich entwickeln. Wir durften damals als Schiedsrichter für die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga dabei sein und hochklassigen Sport hautnah miterleben. Im Herrenbereich hatte jede Saison ihre Höhen und Tiefen. Im Herzen geblieben ist mir – neben der gelebten Solidari- tät, die in der Abteilung herrscht – der Aufbruchsgeist, der um das Projekt ‚1. Bundesliga‘ entstand. Sich nicht von Rückschlägen oder einem Abstieg entmutigen zu lassen, fair aber zielstrebig weiter dafür zu kämpfen. Auch abseits der Abteilung konnte ich vom Austausch mit anderen Werderanern profitieren, sei es mit diversen Ehrenamtlichen bei den beliebten Fortbildungswochen- enden oder in Gesprächen vor der Werder-Halle. Wie schätzt du die aktuelle Lage in der Abteilung ein? Als Abteilung dieser Größe stehen wir jedes Jahr erneut vor dem Problem, die Zusammensetzung der Mannschaften so zu orga- nisieren, dass möglichst alle zu ihrem Recht kommen. Da muss es immer Kompromisse geben, bei denen es Zufriedene und eher Unzufriedene gibt. Abseits davon kann ich keinen großen Un- mut erkennen: Zuverlässige Mannschaftsführer, gute Stimmung, generelle Bereitschaft, sich zu unterstützen – das sind für mich Indikatoren für eine gute Entwicklung. Im Vergleich zu früheren Zeiten ist die Abteilung etwas offener: Jugendliche werden bes- ser in den Erwachsenenbereich integriert, Amateure trainieren neben Profis, niemand schottet sich von den anderen ab – das macht aus meiner Sicht ein gesundes Abteilungsleben aus. Wie schätzt du deine eigene sportliche Leistung zurzeit ein? Wechselhaft! Nachdem ich vergangene Saison unglaublich schlechte Ergebnisse erzielt habe, obwohl ich sportlich teilweise zufrieden mit meiner Leistung war, ist es diese Saison umge- kehrt: Eigentlich alle Spiele, in denen ich das Gefühl hatte, mit- spielen zu können, konnte ich dann auch für mich entscheiden. Was soll noch kommen? Darüber mache ich mir keine großen Gedanken. Ich halte es für sinnvoll, Saison für Saison neu zu bewerten. Aktuell kann ich in der Bremen-Liga und in der Bezirksliga mithelfen, die gute Aus- gangsposition zu nutzen und vielleicht sogar noch weiter zu ver- bessern. Darüber hinaus hoffe ich, noch lange mit Menschen in einer Mannschaft aufzulaufen, mit denen ich mich auch abseits des Tischtennis gut verstehe. Ein Traum ist es, irgendwann ein- mal mit meinem Bruder zusammen in einer Mannschaft auflau- fen zu dürfen. Interview: Arwed Pensky „EINE GUTE ENTWICKLUNG“ Anlässlich der Bremer Meisterschaft 2020, bei der er das Viertelfinale erreichte, gab Philip Milles einen Einblick in seine mittlerweile mehr als ein Vierteljahrhundert dauernde Tischtennis-Karriere beim SV Werder.

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