WERDER MAGAZIN Nr. 342

Vom Werder-‚Virus‘ infiziert: Marco Leonhardt, der durch das Geschäfts- führende Präsidium des SV Werder (kleines Foto unten) als 40.000. Ver- einsmitglied geehrt wurde. Foto: M. Rospek MITGLIEDER „WERDER HAT EINE AURA“ Seine erste Mitgliederversammlung beim SV Werder war gleich eine ganz besondere: Erst wenige Tage lang war Marco Leonhardt als Mitglied der Grün-Weißen geführt, schon gehörte er zu den Geehrten. A nfang November war der 33 Jahre alte Werder-Fan in den Verein eingetreten und wurde dadurch zum 40.000. Mitglied. Für den gebürtigen Chemnitzer eine große Ehre: „Das war ein absoluter Wow-Moment, sowas pas- siert einem nur einmal im Leben“, schwärmt Marco Leonhardt noch heute. Dabei hatten der Fußball und er erst auf den zweiten Blick zu- einander gefunden. Als Kind noch ab und zu auf dem Bolzplatz, hatte die beliebteste Sportart der Welt für ihn danach zuneh- mend an Reiz verloren, bis schließlich der Umzug in den Norden sein Leben verändern sollte. Getrieben von Neugierde und seiner Leidenschaft für Asien war Marco Leonhardt im Jahr 2010 nach Bremen gezogen, nachdem er sich an der Hochschule für ‚An- gewandte Wirtschaftssprachen und internationale Unterneh- mensführung im Fachbereich Japanisch‘ eingeschrieben hatte. Kurz nach diesem Tapetenwechsel spürte Leonhardt, der heu- te im Back-Office im Bereich der Vermarktung tätig ist, schnell die Präsenz des SV Werder in der Stadt und begann Woche für Woche die Neuigkeiten rund um den Osterdeich aufzusaugen. Warum Fußball ihn plötzlich reizte, kann er bis heute nicht sagen. „Werder hat eine Aura, die einfach alles verändert“, versucht Mar- co Leonhardt zu erklären und scherzt: „Ansonsten muss irgend- etwas im Wasser oder in der Luft sein.“ Mit Kevin Möhwalds Wechsel an die Weser war es dann end- gültig um den Sachsen geschehen – und das, obwohl er Werders Mittelfeldspieler bis dato nur flüchtig aus den Medien kannte: „Ich weiß nicht warum, aber ab diesem Zeitpunkt hat es einfach ‚klick‘ gemacht.“ Seither schätzt er die kämpferische Einstellung Möhwalds, den er trotz seiner Liebe zur japanischen Kultur Yuya Osako vorgezogen und zum Lieblingsspieler auserkoren hat. So verfolgte Marco Leonhardt in den zurückliegenden Monaten nicht nur alle Werder-Spiele im Fernsehen, sondern strich den Stadionbesuch und schließlich auch die Mitgliedschaft von sei- ner ‚To-Do-Liste‘ der zu erledigenden Dinge. Von Vize-Präsident Jens Höfer angekündigt, wurde er bei der Mitgliederversamm- lung nach vorne gebeten und bekam von Werder-Präsident Dr. Hubertus-Hess Grunewald höchstpersönlich eine Urkunde und ein Trikot mit seinem Namen überreicht. Seither dient das Shirt mit der Raute an Spieltagen als zweite grüne Haut und findet nach 90 Minuten wieder feinsäuberlich seinen Platz in Marco Leonhardts Schlafzimmer. Ausgeführt hat er seine neue Liebe bisher nur einmal: Beim Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim sollte das Trikot endlich Stadion-Premie- re feiern und zum Glücksbringer avancieren. Bekanntlich wur- de daraus nichts. Aber wie es sich für einen echten Werder-Fan gehört, verliert Marco Leonhardt auch nach der 0:3-Niederlage nicht den Mut: „Die Mannschaft ist toll. Wir hatten lange einen schlechten Lauf, aber wir kommen da wieder raus und schaffen den Klassenerhalt“, prophezeit er. Mit Marco Leonhardt wären dann mittlerweile mehr als 40.000 Werder-Mitglieder in Feier- stimmung. Philipp Burde WERDER MAGAZIN 342 61

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