WERDER MAGAZIN Nr. 343

12 WERDER MAGAZIN 343 INTERVIEW WERDER MAGAZIN: Herr Dr. Hess-Grunewald, ist die Situation, die durch das Coronavirus entstanden ist, die bisher größte He- rausforderung Ihres Berufslebens? DR. HUBERTUS HESS-GRUNEWALD: Das kann man so sagen. Die Vielfalt der Themen ist enorm. Wir haben sehr gravieren- de wirtschaftliche Herausforderungen mit der großen Aufgabe, Werder Bremen durch dieses schwierige Fahrwasser zu führen. Wir haben mediale Konflikte, weil wir all unser Handeln öffent- lich rechtfertigen müssen. Wir haben starken gesellschaftli- chen Widerhall, weil der Profifußball mit seiner vermeintlichen Sonderstellung stark in den Fokus der Kritik gerückt ist. Das ist eine Gemengelage, die wir so noch nicht hatten. Dazu kam viele Wochen die gespenstische Situation im Stadion. Die Ge- schäftsstelle war für den Publikumsverkehr geschlossen, zwei Drittel unserer Mitarbeiter waren in Kurzarbeit. Wir mussten sehr aufwendig Spiele ohne Zuschauer organisieren, und wir ha- ben sportlich die gewaltige Aufgabe, den Abstieg zu verhindern. Aber wir stellen uns den Herausforderungen und versuchen uns mit viel Engagement und Herzblut dieser Situation entgegen- zustellen. Ob es uns am Ende gelingen wird, allem gerecht zu werden und allen kritischen Stimmen zu begegnen, das werden wir sehen. Zum Jahreswechsel hatte niemand in Deutschland damit gerechnet, dass sich alle Bereiche des Lebens im Jahr 2020 einer solch großen, nie dagewesenen Herausforderung stellen müssen. Doch wie führt man einen Sportverein – noch dazu mit Bundesliga-Fußball – durch die Corona-Pandemie? Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald im Interview. „ES GEHT

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