WERDER MAGAZIN Nr. 343

14 WERDER MAGAZIN 343 INTERVIEW Die DFL hat von Beginn an sehr zielgerichtet daran gearbeitet weiterzuspielen. Ab wann waren Sie zuversichtlich, dass die Bundesliga-Saison wiederaufgenommen wird? Dass es wieder zu Spielen kommt, da war ich mir relativ schnell sicher. Offen war immer die Frage, zu welchem Zeitpunkt. Denn das hing ohne Zweifel auch von der gesellschaftlichen Grund- stimmung ab. Dabei hat mich geärgert, dass der Eindruck erweckt wurde, der Profifußball wolle sofort wieder spielen, obwohl fast das gesamte gesellschaftliche Leben herunter- gefahren wurde. Das war aber nie der Fall. Wir haben immer gesagt: Wir versuchen uns darauf vorzubereiten, um dann zu spielen, wenn es so weit ist. Und ‚wenn es so weit ist‘, heißt: Wenn in der Gesellschaft eine Akzeptanz dafür da ist und wenn es das gesellschaftliche Leben überhaupt wieder zulässt, sich auf Spiele einzulassen. Inzwischen öffnen die Schulen Schritt für Schritt, auch Gaststätten und Hotellerie endlich wieder. Die Menschen können wieder Sport treiben. Und der Profifußball spielt ja auch nicht normal, sondern ohne Fans, was eine ganz wesentliche Einschränkung ist. Dazu unter der Umsetzung eines sehr umfangreichen Hygienekonzepts, das uns in der Spieltag- organisation enorm fordert. Dabei haben Virologen deutlich gemacht, dass bei einem Test der Spieler einen Tag vor dem Spiel und einem negativen Befund die Infektionsgefahr am Spieltag gegen Null geht… Diese Aussage hat auch mir gezeigt, dass alles dafür getan wird, dass – wenn es zu einem Spiel kommt – gesunde, nicht infizierte und nicht infektiöse Spieler aufeinandertreffen. Also ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auf dem Spielfeld an- stecken, extrem gering. Und rund um das Spiel sind alle so ab- geschottet und mit Hygienemaßnahmen versehen, dass nichts passieren kann. Deshalb halte ich dieses Risiko in der Tat für vertretbar. Also keine ‚Extrawurst‘ für den Profifußball – aber wie erklären Sie zum Beispiel Spielern und Trainern der U19, die Tabellenfüh- rer der A-Junioren-Bundesliga-Staffel ist, dass sie nicht wei- terspielen dürfen und ihnen so eine mögliche große sportliche Chance genommen wird? Es gibt in der Tat gewaltige Härten in menschlicher und sport- licher Hinsicht. Das kann man nicht leugnen. Nicht alles kann man überzeugend erklären. Leider! Es gibt auch viele weite- re Sportarten, die die Saison abgebrochen haben. Dass zum s

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