WERDER MAGAZIN Nr. 343

WERDER MAGAZIN 343 17 und ein deutliches Zeichen der Hilfsbereitschaft und der aktiven Solidarität gegenüber den Mitgliedern zeigen, die älter sind, zur Risikogruppe gehören, möglicherweise alleine sind. Ihnen woll- ten wir zeigen, dass Werder sie in einer solchen Situation nicht alleine lässt. Wir haben das durch verschiedene Aktionen zum Ausdruck gebracht. Dieses großartige Engagement kam aus den Köpfen und Herzen unserer Mitarbeiter. Dabei musste sich der SV Werder nicht ganz neu erfinden… Man hat wieder einmal deutlich gesehen, dass die soziale und gesellschaftliche Verantwortung bei Werder gelebte Vereins- philosophie ist. Wir mussten es tatsächlich nicht neu erlernen, aber wir mussten natürlich darüber reden, wie wir es in dieser Si- tuation sinnvoll ausgestalten und leben. Denn durch die Kontakt- sperre konnten wir nicht wie gewohnt auf Menschen zugehen. Es war für uns also keine Frage des ‚Ob‘, aber eine Frage des ‚Wie‘. Sie haben selbst dabei geholfen, Hilfspakete an ältere Mitglie- der auszuliefern. Wie war‘s? Sehr spannend. Ich habe interessante Menschen getroffen, sie unangemeldet bei verschiedenen Tätigkeiten überrascht. Einen habe ich aus dem Mittagsschlaf geholt, einer hat gerade sein Treppengeländer gestrichen (lacht) . Ich hatte das Gefühl, dass sie von der Aufmerksamkeit, von der Tatsache, dass wir uns um sie kümmern, stärker angetan waren als von den Paketen selbst. Auch die waren sehr liebevoll und reichlich bestückt. Aber das Leuchten in den Augen konnte ich schon erkennen, bevor sie wussten, was drin ist. Hier ging es tatsächlich nicht um das Materielle, sondern um Anteilnahme, Aufmerksamkeit und grün- weiße Solidarität. Die Spieler der Bundesliga-Mannschaft haben den Verzicht auf einen Teil ihres Gehalts angekündigt – und mussten sich dafür Kritik der Öffentlichkeit gefallen lassen. Wie denken Sie darü- ber? Klar ist: Viele Menschen mussten in den vergangenen Wochen in Kurzarbeit oder unter der Drohung von Arbeitslosigkeit er- hebliche Einkommenseinbußen hinnehmen, die für sie sehr, sehr schwer zu tragen waren. Das muss man einfach respektieren. Dann kommt der Blick auf die Privilegierten dieser Gesellschaft. Dazu gehören die Fußball-Profis. Und bei ihnen sind einige der Meinung, sie könnten in dieser Situation in großem Umfang auf Gehaltszahlungen verzichten. Hier muss man Folgendes sehen: Die Spieler haben von sich aus angekündigt, dass auch sie ihren Beitrag leisten wollen. Und wir haben gesagt, dass wir schauen müssen, wie weit wir damit kommen und ob es reicht. Wir wissen s Anpackend: Auch Dr. Hubertus Hess-Grunewald lieferte Hilfspa- kete an unterstützungsbedüftige Werder-Mitglieder im Alter von über 70 Jahren aus. Er sagt: „Hier ging es um Anteilnahme, Aufmerksamkeit und grün-weiße Solidarität.“

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