WERDER MAGAZIN Nr. 345
12 WERDER MAGAZIN 345 INTERVIEW unterschätzt. Das Gesamtpräsidium ist zum einen das Gremium, in dem die Sportabteilungen des Vereins durch ihre Vorsitzenden zusammenkommen, die übergeordneten vereinspolitischen The- men besprechen und Entscheidungen treffen. Zugleich vertritt es den Gesellschafter, der in der Hauptversammlung der Kapitalge- sellschaft die Entscheidungen zu treffen hat. Seit einigen Jahren nimmt an dieser Hauptversammlung nicht nur das Geschäftsfüh- rende Präsidium, sondern das Gesamtpräsidium teil. Präsidiums- mitglied zu sein, heißt daher nicht nur, den SVWerder zu repräsen- tieren, sondern auch bei wichtigen Entscheidungen im wahrsten Sinne des Wortes mit am Tisch zu sitzen. Als Präsident arbeiten Sie überwiegend mit ehrenamtlichen Mit- arbeitern, als Geschäftsführer zumeist mit Hauptamtlichen. Was sind die Unterschiede? Die Sichtweisen können tatsächlich manchmal unterschiedlich sein. Aber alle haben eine starke emotionale Bindung zum SV Werder, egal, ob sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen oder es die leidenschaftliche Freizeitbeschäftigung ist. Ich erlebe alle stets als sehr lösungsorientiert, hoch engagiert und mit großem Interesse, etwas für Werder zu tun – jeder in seiner Rolle, jeder an seinem Platz. Welche Gedanken hat bei Ihnen die Nachricht eines baldigen Impf- stoffs gegen Covid-19 ausgelöst, wenn Sie auf den derzeitigen Profifußball und auch auf die weiteren Bereiche des SV Werder blicken? Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont, der uns zeigt, dass diese besondere Situation, die uns in der Organisation des Trainings- und Spielbetriebs derzeit sowohl im eV als auch in der KG enorm fordert, irgendwann überwunden sein wird. Es scheint nun absehbar zu sein, dass wir demnächst wieder ein Stück Nor- malität zurückbekommen. Wenn geimpft werden kann, werden wir unseren Sport hoffentlich bald wieder so erleben, wie wir ihn uns wünschen. Eine volle Halle beim Handball oder Tischtennis ist eben etwas anderes, als wenn man seinen eigenen Atem hört. Dennoch ist der momentane Zustand seit einigen Wochen erneut: Kein Breitensportbetrieb beim SV Werder. Was bedeutet das für den Verein? Wieder eine enorme Herausforderung, insbesondere für die Mit- glieder, die die Sportangebote nicht wahrnehmen können. Selbst im Gesundheitssport, wo wir zunächst die Aussicht hatten, dass wir diese Angebote aufrechterhalten können, gab es die Ent- scheidung, dass sie nicht in Gruppenstärke durchgeführt werden können. Man muss sagen: Der Großteil des Vereinslebens ruht in solchen Zeiten. Die Vereinsgaststätten sind geschlossen. Die so- ziale Begegnung von Mitgliedern im Trainingsbetrieb findet nicht statt. Alle, die bei Werder sind, weil sie auch das soziale Moment schätzen, sind auf eine harte Probe gestellt. Sehen Sie den Vereinssport insgesamt gefährdet? Sicher besteht eine gewisse Gefahr, denn die Menschen wurden durch diese erzwungene Enthaltsamkeit ein Stück weit entwöhnt. Wahlen beider Gremien verschoben: Der derzeitige Aufsichtsrat des SV Werder (Foto li.) um seinen Vorsitzenden Marco Bode (3. v. li.) und Peter Eilers (Foto re.), Vorsitzender des Ehrenrats und zugleich Vorsitzender des derzeitigen Wahlausschusses, der der Mit- gliederversammlung die Kandidaten für den Aufsichtsrat vorschlägt. Fotos: M. Rospek
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