WERDER MAGAZIN Nr. 348

Geschäftsführer Frank Baumann und Cheftrainer Markus Anfang am Rande des Mannschaftstrainings. Bereits während ihrer Kar- riere als Spieler trafen die beiden in der Bundesliga aufeinander, wie auch bei einem Kräftemessen der Traditionsmannschaften von Werder und Bayer 04 Leverkusen im Jahr 2012 (kleines Foto). Markus Anfang in seinem ersten Bundesliga-Jahr: 1995 wurde der damals 21-Jährige Profi bei Fortuna Düsseldorf. s 10 WERDER MAGAZIN 348 die durchgehende Verfügbarkeit von Smartphones lassen ein- fach kaum noch Privatsphäre zu. Und das macht das Fußball- geschäft sehr zum… (überlegt) …Geschäft. Wie wichtig war es Ihnen, Marvin Ducksch zu Werder zu holen? Grundsätzlich war es mir wichtig, dass wir im vorderen Bereich noch jemanden dazubekommen. Wir hatten dafür eine Liste mit Spielern, die wir abgearbeitet haben – in der Hoffnung, dass wir einen der Transfers umsetzen können. Dass es Mar- vin Ducksch geworden ist, freut mich sehr, denn ich kenne ihn, und er wusste von Beginn an, was mir wichtig ist und wie wir spielen. Aus diesem Grund wurde gesagt: Jetzt bekommt der Trainer seinen Lieblingsspieler. Aber das gibt es für mich nicht, das möchte ich klarstellen. Ich stehe dafür, dass ich die Spieler aufstelle, die als Mannschaft den besten Erfolg für Werder ver- sprechen. Marvin weiß, dass ich ihn auf die Bank setze, wenn er nicht gut genug ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass wir mal zwei Jahre zusammengearbeitet haben und da- bei erfolgreich waren. Beim 3:0 gegen Hansa Rostock hat er sofort funktioniert und die Mannschaft mit zwei Treffern zum Sieg geführt… Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Mannschaft davor auch schon gute Spiele gemacht hat. Mit Marvin ist dann noch ein Spieler dazugekommen, der etwas unbelasteter, unbeküm- merter spielen konnte. Der sich weniger Gedanken macht. Ich war immer davon überzeugt, dass wir frisches Blut brauchen. Denn einige der ‚alten‘ Spieler haben mir gesagt: ‚Wir haben hier die letzten zwei Jahre so viel erlebt. Man hat das Gefühl, dass das alles auf den Schultern lastet, man nicht mehr hoch- kommt und es uns erdrückt.‘ Also war es wichtig, Spieler zu ho- len, die das alles nicht erlebt haben, sondern auf den Platz ge- hen und sagen: tolles Stadion, super Fans, ich habe richtig Lust, hier Fußball zu spielen. Daher haben wir gegen Rostock auch mit Marvin Ducksch begonnen und Niclas Füllkrug eine Pause gegeben, um ihn einfach mal aus der Schusslinie zu nehmen. Welche Entwicklung soll die Mannschaft in nächster Zeit neh- men? Wir wollen eine gewisse Basis an Stabilität, guter Arbeit gegen den Ball, Mentalität und Zweikampfstärke in jedem Spiel auf den Platz bringen. Wenn uns das gelingt, haben wir immer die Möglichkeit zu punkten. Wir werden oft gegen tiefstehende Foto: gumzmedia Foto: imago images Foto: imago images

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