WERDER MAGAZIN Nr. 348
WERDER MAGAZIN 348 15 FRITZ: Nach der ereignisreichen Transferphase geht es jetzt dar- um, dass jeder ein Gefühl für sich und die Mannschaft entwickeln kann. Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und ent- wicklungsfähigen Spielern. Wie stellt sich Ihre Aufgabenteilung in der Sportlichen Leitung derzeit dar? BAUMANN: Clemens ist vor dieser Saison noch einmal näher an die Mannschaft gerückt, übernimmt dort sehr viele Aufgaben. Er ist im Training dabei, ist der erste Ansprechpartner in der täg- lichen Abstimmung mit Trainer und Staff. Er ist erster Ansprech- partner für die Spieler, die Scouts. Davor ziehe ich meinen Hut, insbesondere, weil Clemens dazu nebenbei noch sein UEFA-Ma- nagement-Studium absolviert. Ich bin als Geschäftsführer für die größeren Zusammenhänge zuständig und verantwortlich. Vieles drehte sich in den vergangenen Monaten um wirtschaft- liche Fragen. Clemens und ich tauschen uns dabei täglich aus über die sportliche Situation, den Scoutingmarkt. Jeder von uns kann seine Stärken einbringen. Das passt sehr gut zusammen. FRITZ: Für mich ist es bei aller Intensität der Arbeit eine sehr komfortable Situation. Zum einen spüre ich das Vertrauen von Frank, selbstständig arbeiten zu dürfen. Zum anderen weiß ich, dass ich mir jeder Zeit bei ihm Rat holen kann. Welche Gedanken und Ideen hat Markus Anfang mitgebracht? Und wie passten diese zur Philosophie und Ausrichtung des SV Werder? BAUMANN: Grundsätzlich haben wir uns für ihn entschieden, weil wir ein klares Anforderungsprofil hatten, welchen Chef- trainer wir in der aktuellen Situation brauchen. Darüber hinaus haben wir natürlich ein Lizenztrainer-Profil mit verschiedenen Kompetenzen, bei dem es darum geht, die Philosophie des SV Werder hinsichtlich Spielweise, Werten und dem Einbau von jungen Spielern mitzutragen und voranzutreiben. Diesbezüglich haben wir sehr schnell große Schnittmengen mit Markus gese- hen. Und nach den ersten Monaten kann man sicher sagen, dass es eine gute und richtige Entscheidung war, ihn zu verpflichten. Er bringt eine Menge Erfahrung mit – aus der zweiten Liga, aus dem unruhigen Umfeld eines Bundesliga-Absteigers und Tra- ditionsvereins während seiner Zeit in Köln. Das war gerade in den ersten Wochen sehr wichtig, um die Mannschaft gut darauf vorzubereiten, was auf sie zukommt. Diese Arbeit trägt erste Früchte. Und wenn am Ende dieser Saison tatsächlich Platz eins oder zwei steht… BAUMANN: (überlegt) …dann freue ich mich auf eine schöne Auf- stiegsfeier mit unseren Fans (lacht) . FRITZ: …dann hätten wir endlich wieder ein Erfolgserlebnis, das uns in den vergangenen Jahren so gefehlt hat. Schon an den Sie- gen zu Saisonbeginn hat man gemerkt, welche Energie dadurch bei allen freigesetzt wurde – egal, ob Spieler, Verantwortliche, Mitarbeiter oder Fans. Am Ende ganz oben mit dabei zu sein, ist ein Ziel, für dass es sich einfach lohnt, sehr hart zu arbeiten. Interview: Martin Lange Fotos: nordphoto Als Leiter Scouting und Profifußball ist Clemens Fritz in dieser Saison noch näher an die Bundesliga-Mannschaft gerückt und nimmt auch öffentlich Stellung zu den wichtigsten sportlichen Werder-Themen.
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