WERDER MAGAZIN Nr. 349

WERDER MAGAZIN 349 65 VEREIN W erder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess- Grunewald verurteilt diese Taten aufs Schärfste: „Ich war schockiert und traurig, als ich davon erfahren habe, dass das einzigartige Wandbild, das die Geschichte unseres SV Werder zeigt und wohl seinesgleichen sucht, auf diese unglaub- liche Weise beschädigt wurde. Dabei geht es nicht nur darum, dass Gewalt nie die richtige Lösung ist, um seiner Meinung Aus- druck zu verleihen. Insbesondere zeigen sich durch diese Taten eine erschreckende politische Naivität und eine geringe Reflexion historischer Ereignisse. In der Vergangenheit stand Deutschland immer wieder dafür in der Kritik, dass über die dunkle Zeit des Nationalsozialismus nicht gesprochen, sie stattdessen totgeschwiegen wurde. Für uns war aber schon immer klar, dass wir uns auch diesem Teil unserer Vereinsgeschichte stellen und ihn nicht aussparen wol- len. Auch bei Werder gab es Menschen, die den Nationalsozia- listen gefolgt sind. Auch gab es in der NS-Zeit sportliche Aktivi- täten. Das stellen wir auf dem Wandbild dar – unter anderem mit Reichsadler und Hakenkreuz. Aber es handelt sich keinesfalls um eine Verherrlichung der Nazizeit oder eine Glorifizierung der Symbole. Ganz im Gegenteil. Der SV Werder Bremen hat in sei- ner jüngeren Geschichte seine eindeutige Positionierung wieder- holt hinreichend deutlich gemacht. Ich erinnere in diesem Zusammenhang gerne an unseren ehe- maligen Präsidenten Alfred Ries, der Jude war, deshalb sein Amt aufgeben und emigrieren musste. Er ist später wieder nach Bre- men zurückgekehrt und beim SVWerder ein drittes Mal zum Prä- „EINE DUMME, TÖRICHTE UND VERWERFLICHE TAT“ Das eindrucksvolle Wandbild an der Außenseite der vereinseigenen Werder-Halle Hemelinger Straße, das zahlreiche Meilensteine der langen Werder-Historie zeigt, wurde im vergangenen Jahr mehrfach durch Farbschmierereien unbe- kannter Personen verunstaltet. Zudem wurde mit schwarzer Farbe der Schriftzug ‚NIE WIEDER DEUTSCHLAND‘ angebracht. sidenten gewählt worden. Er hat das große Wort geprägt: ‚Wer Versöhnung will, muss sie praktizieren‘. Aufgrund dieser Historie haben wir ihn unter anderem mit dem Alfred-Ries-Platz an der Nordwestseite des wohninvest WESERSTADION geehrt. Die Darstellungen auf unseremWandbild an der Halle in der He- melinger Straße anzugreifen, zeigt, dass jemand den Kontext dieses Bildes offenbar nicht im Ansatz verstanden hat. Es ist eine dumme, törichte und verwerfliche Tat und ein Angriff auf den gesamten SVWerder Bremen, auf die Werte unseres Vereins, auf unsere 40.000 Mitglieder und mehr als eine Million Fans, die hinter uns stehen.“ Die Farbattacken auf das Wandbild der Werder-Halle Hemelin- ger Straße sind deutlich sichtbar.

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