INTERVIEW WERDER MAGAZIN: Lars, wer waren die Fußball-Legenden deiner Jugend? LARS UNGER: (überlegt) Ich bin 1989 als Jugendspieler zu Werder gekommen und erinnere mich noch gut an das Europapokal-Spiel gegen den SSC Neapel in diesem Jahr, das ich live im Weserstadion verfolgen durfte. Dass Dieter Eilts und seine Mitspieler damals einen Weltstar wie Diego Maradona in Schach gehalten haben, hat mich sehr beeindruckt und sie zu Vorbildern für mich gemacht. Es war ein großes Erlebnis, später gemeinsam mit ihnen zu trainieren. Viele Top-Stars der zurückliegenden Jahrzehnte laufen heute für die WERDER LEGENDEN auf. Welche Bedeutung hat diese Mannschaft für Werder? Wir gehören zu den Bundesligisten mit der größten Tradition. Die Spieler, die für die WERDER LEGENDEN die Werder-Raute auf der Brust tragen, haben die Geschichte unseres Vereins maßgeblich mitgeschrieben, sind tatsächlich Legenden. Das, was Werder heute ausmacht, hat auch mit den Erfolgen der Vergangenheit zu tun. Diese Tradition zu pflegen und fortzuführen, ist aus meiner Sicht für Werder sehr wichtig. Legenden- oder Traditionsmannschaften gibt es bei vielen Clubs. Was macht die WERDER LEGENDEN besonders? Dass sehr viele Spieler entweder nach ihrer Karriere hiergeblieben oder irgendwann wieder nach Bremen zurückgekommen sind. Die Identifikation mit dem Verein und die Verbundenheit mit dem Werder-Land sind dadurch sehr groß. Das sorgt für einen unglaublichen Teamgeist, viele Spieler unternehmen auch außerhalb der Spiele etwas gemeinsam. Es ist also jedes Mal ein großes Familientreffen? Ja, das erkennt man schon an der guten Stimmung und so manchen Frotzeleien in der Kabine… Es ist auch immer wieder toll, wie viele Zuschauer zu den Spielen kommen. Diese Begeisterung und das große Interesse machen unseren Jungs einen riesigen Spaß. Sie werden erkannt, werden um Autogramme und Selfies gebeten. Das zeigt, dass die Fans die ehemaligen Spieler nicht vergessen haben. Besondere Begeisterung löst wie früher Ailton aus … Toni ist tatsächlich ein echtes Zugpferd. Aber auch er wird nicht jünger (lacht). Man darf nicht vergessen: Wir haben noch immer den sportlichen Ehrgeiz, unsere Spiele zu gewinnen. Bei den Hallenturnieren messen wir uns mit anderen Legenden-Teams, teilweise live im TV, da will niemand verlieren. Für uns ist es daher wichtig, dass ‚jüngere Spieler‘ nachwachsen, wie Philipp Bargfrede, Nelson Valdez oder Aaron Hunt. WERDER MAGAZIN 364 29 s
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