TURNSPIELE UND GYMNASTIK WERDER MAGAZIN 364 53 Im Jahr 2020 wurde Dominic Abbasi gefragt, ob er in der Abteilung Turnspiele und Gymnastik den Vorstand unterstützen wolle. Der gebürtige Bremer sagte zu – und übernahm von Bernd Freudenthal die Verantwortung für den Bereich Ballspiele. „Ich habe mir persönliche Entwicklungsmöglichkeiten davon erhofft – und diese tatsächlich bekommen“, sagt er heute rückblickend. Gleichzeitig trat er die Nachfolge von Conny Dehne als Jugendwart an. Als 2022 sein langjähriger Wegbegleiter Eike Dahle als Übungsleiter im Prellball aufhörte, war klar, dass Dominic Abbasi auch diese Rolle übernehmen würde: „Die Arbeit als Übungsleiter ist sehr stark mit der Vorstandsarbeit verknüpft. Es hat sich einfach so ergeben, dass beides miteinander verschmolzen ist.“ Jugendwart – das klingt zunächst nach viel Schreibtischarbeit, ist aber weit mehr. „Theoretisch bin ich der Ansprechpartner für alle Kinder, die in unserer Abteilung aktiv sind, zusammen mit unserer Jugendsprecherin“, erklärt Abbasi. „Praktisch bedeutet es vor allem, unsere Abteilung nach außen zu vertreten – zum Beispiel beim Tag der Fans oder beim Brommyfest. Dort versuchen wir, das breite Spektrum unserer Angebote für Kinder sichtbar zu machen.“ Als Beisitzer für den Ballsport verantwortet Dominic Abbasi gleich zwei Bereiche: die Ballschulen und den Prellball: „Bei den Ballschulen kümmere ich mich um die E-Mail-Kommunikation und teile die Übungsleiterinnen und Übungsleiter ein. Im Prellball bin ich zuständig für Materialbeschaffung, die Meldung der Mannschaften und die gesamte Organisation.“ Zudem begleitet er Jugendteams zu Turnieren, betreut Kinder und Jugendliche und ist Ansprechpartner für Eltern. „Man wächst in diese Aufgaben rein – vieles lernt man einfach beim Machen“, sagt er lachend. Dominic Abbasi weiß um die Bedeutung des Clubs: „Für viele ist Werder ein Safe Space, ein Wohlfühl- und Rückzugsort, in dem jeder so sein kann, wie er ist und wie er sein möchte. Die WerderFamilie ist für viele ein Anker im Leben, der Stabilität und Rückendeckung gibt. Das weiß ich zu schätzen.“ Besonders wertvoll sind für ihn die gemeinsamen Fahrten mit seiner Mannschaft: „Wir sind mindestens viermal pro Saison bei Prellball-Bundesliga-Spieltagen unterwegs. Zusätzlich fahren wir auch als Fans zu großen Meisterschaften oder organisieren eigene Touren. Diese Gemeinschaftserlebnisse bleiben hängen.“ Stillstand liegt ihm nicht. Für die aktuelle Saison sind vier Prellball-Mannschaften gemeldet, sportlich will die Abteilung erneut erfolgreich sein. Darüber hinaus denkt Abbasi auch an Strukturen: „Ich wünsche mir perspektivisch eine Entlastung der Abteilung. Wir versuchen uns gerade daran, die E-Mails einiger Gruppen zu automatisieren. Vielleicht klappt irgendwann sogar die automatische Anpassung der Gruppenlisten.“ Sein Ehrenamt balanciert der 27-Jährige mit einem fordernden Beruf. Nach seinem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Hochschule Bremen arbeitete er zunächst in einem Start-up, heute ist er Projektingenieur bei OHB: „Man baut einen Satelliten nicht einfach auf dem Boden, sondern auf einer Art Hebebühne. Für solche Strukturen ist mein Team zuständig.“ Neben Job und Ehrenamt betreibt er ein Kleingewerbe für 3D-gedruckte Bauteile – und bastelt an technischen Ideen. „Ich entwickle gerne Dinge, arbeite mit CAD und tüftele. Meine Freundin ist davon nicht immer so begeistert“, erzählt er lachend. Geboren in Bremen-Schwachhausen, lebt er heute mit seiner Freundin – seit neun Jahren an seiner Seite – in Horn. Auch das gehört zu seiner Konstanz: Verbundenheit mit Menschen, Orten und Aufgaben. Dominic Abbasi ist zweifellos ein leuchtendes Beispiel für die stille, aber unverzichtbare Arbeit, die Ehrenamtliche bei Werder leisten. Er organisiert, er kümmert sich, er motiviert – und er gibt der Jugend eine Stimme. Janne Herzog s Jan Niemann, Dominic Abbasi (hinten, v. li.), André Bick und Christian Spieler (vorne v. li.) schafften in diesem Jahr den Aufstieg in die Prellball-Bundesliga.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=