WERDER MAGAZIN Nr. 365

40 WERDER MAGAZIN 365 Während er früher im WERDER Leistungszentrum die Ausbildung junger Fußballer förderte, bringt Björn Bremermann seine umfangreiche Expertise nun bei den Bundesliga-Frauen ein. Cheftrainerin Fritzy Kromp freut sich über die Unterstützung des ausgewiesenen Fußball-Fachmanns, der seine Trainerkarriere nicht ganz freiwillig bereits mit 19 Jahren startete. „Ich hoffe doch sehr, dass ich nicht aufgrund meines Namens eingestellt wurde.“ Björn Bremermann schmunzelt. Auch ihm ist nicht entgangen, dass seine Anstellung als neuer Co-Trainer der WERDERFRAUEN im Sommer dieses Jahres für den einen oder anderen humoristischen Spruch in den sozialen Netzwerken sorgte: „Ich habe dazu ein bisschen was im Internet gelesen, auch die ‚11 Freunde‘ hatte einen kurzen Text.“ Bremermann und Werder Bremen: namentlich ein ‚Perfect Match‘ – aber auch darüber hinaus. Für den heute 30-Jährigen war es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, als er der neuen Cheftrainerin Fritzy Kromp zusagte, sie gemeinsam mit Michaela Specht als Co-Trainer in das neue Kapitel an der Weser zu begleiten. Von 2018 bis 2022 arbeitete Bremermann bereits als Trainer im Leistungszentrum des SVW. Die Werder-DNA trug er da schon lange in sich. „Alle in meiner Familie sind grün-weiß“, sagt Bremermann. Als er als Kind für kurze Zeit seinen eigenen Kopf entwickelte, sympathisierte er für zwei Jahre mit Bayer Leverkusen. „Danach bin ich aber wieder zu Werder gekommen. Ich habe gemerkt, welch atemberaubenden Fußball Werder spielt, dass hier viele Tore fallen und die Leute sich sehr mit dem Verein verbunden fühlen. Das hat mich als kleiner Junge angesteckt.“ Sein Vater nahm ihn und seinen ein Jahr älteren Bruder mit zum Fußball. „Wir kommen vom Erfolgreicher Start für das neue Trainerteam der WERDERFRAUEN: Cheftrainerin Fritzy Kromp, Co-Trainerin Michaela Specht und Co-Trainer Björn Bremermann (v. li.). Land, da gab es wenige Alternativen zum Bolzplatz. Das Leben hat sich parallel zur Schule sehr viel um den Fußball gedreht.“ Familienausflüge zu Trainingseinheiten der Werder-Profis gehörten dazu. Fotos, Autogramme, große Augen. Einmal hielt Bremermann das berühmte Champions-League-Banner vor dem Anpfiff am Mittelkreis des Weserstadions. Er spürte das blendende Flutlicht, die pulsierende Energie, das Flattern des Banners und begriff, wie groß diese Bühne ist. „Ich schaute nach links, neben mir stand Per Mertesacker – in diesem Moment merkte ich, dass dieser Ort etwas Besonderes ist. Ich liebe diesen Sport, dieses Spiel und die Emotionen, die dazugehören. Es gibt kaum eine Stadt, die das so verkörpert, wie Bremen.“ So groß die Liebe zum Spiel auch war, ein frühes Karriereende als aktiver Spieler konnte sie nicht verhindern. In einem Alter, in dem andere den Schritt aus dem Jugend- in den Erwachsenenbereich gehen, war für Bremermann an Weiterspielen nicht mehr zu denken. Mit gerade 19 Jahren standen bereits drei Kreuzbandrisse in seiner medizinischen Vita. Zu groß war das Risiko, für anstehende Sport-Prüfungen im Lehramtsstudium auszufallen: „Ich habe gelernt, dass ich offensichtlich nicht viel brauche, damit es zu einem Riss führt.“ Einmal wurde Bremermann angeschossen, verdrehte sich dabei unglücklich sein Knie. Ein anderes Mal landete er beim Training für eine Sporteignungsprüfung so unglücklich in der Sprunggrube, dass das Bein nach innen knickte. „Es waren tatsächlich banale Traumata“, blickt er zurück. „Mittlerweile bin ich froh, wenn ich samstags Joggen gehe und sonntags gesund aufstehen kann. Ich habe mir andere Sportarten gesucht, so dass ich noch aktiv bleibe und zufrieden bin. Ich gehe viel zum Spinning, zum Boxen, in den Kraftraum oder ab und zu zum Volleyball. Das ist ein guter Mix.“ s Foto: hansepixx

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