Rheinisches Ärzteblatt 4/2024

Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 4 / 2024 9 Strukturfonds Ausweitung auf Stadtteile Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hat ihr Förderprogramm zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung ausgeweitet. Ab sofort können auch Hausärztinnen und Hausärzte die sich in strukturschwachen Stadtteilen nordrheinischer Großstädte neu in einer Praxis niederlassen, mit bis zu 70.000 Euro gefördert werden. Die hausärztliche Versorgung auf dem Land wird bereits seit 2019 auch kleinräumig gefördert. Hiervon profitieren der KV zufolge derzeit die Gemeinden Nörvenich, Vettweiß, Alpen, Dahlem und Much. Darüber hinaus werden auch einzelne Facharztgruppen über den Strukturfonds gefördert. Informationen unter www. arzt-sein-in-nordrhein.de HK Ukraine NRW nimmt 300 Patienten auf Nordrhein-Westfalen hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei Jahren rund 300 Patienten aus der Ukraine zur weiteren medizinischen Versorgung und Rehabilitation aufgenommen. Bundesweit waren es circa 1.000, wie das NRWGesundheitsministerium mitteilte. Die Aufnahme und Verteilung der Patienten sei über das „Kleeblatt-System“ erfolgt, das Bund und Länder während der Coronapandemie etabliert hätten. Unter den ukrainischen Patienten seien auch rund 100, die an Krebs erkrankt seien. Denn der Krieg in der Ukraine führe oft zu Verzögerungen bei Krebstherapien oder mache sie sogar unmöglich. HK Weiterbildung Ärztekammer beantwortet Fragen – auch Online Die aktuelle Weiterbildungsordnung für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte (WBO) beschreibt auf circa 470 Seiten, welche Inhalte für die 52 verschiedenen Facharztbezeichnungen oder die 56 verschiedenen Schwerpunkte und Zusatzbezeichnungen zu erlernen sind und wie der Lernerfolg nachzuweisen ist. Die WBO regelt auch, wer eine Befugnis zur Weiterbildung erhalten kann, ob und wie eine Weiterbildung in Teilzeit absolviert werden kann und wie die Facharztprüfung zu organisieren ist. Ebenso definiert die Weiterbildungsordnung, ob und unter welchen Bedingungen Facharztqualifikationen, die im Ausland erworben wurden, von der Ärztekammer Nordrhein anerkannt werden können. Noch bis zum 30. Juni 2027 können Ärztinnen und Ärzte Facharztbezeichnungen nach der „alten“ Weiterbildungsordnung erwerben. Auch deren Inhalte sind auf über 400 Textseiten beschrieben und unter https://www.aekno.de/aerzte/ weiterbildung abrufbar. Dass diese Themen nicht immer sofort selbsterklärend sind und viele Fragen dazu entstehen, erleben die Mitarbeitenden der Ärztekammer Nordrhein jeden Tag. Die häufigsten Fragen sind auf den Webseiten der Weiterbildungsabteilung aufgeführt und nach 14 Themenbereichen gegliedert: https://www. aekno.de/aerzte/weiterbildung/fragen-undantworten. Individuelle Fragen beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Weiterbildungsabteilung montags bis donnerstags von 8 bis 16:30 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr telefonisch unter 0211 4302-2899. ÄkNo Weiterbildung in Teilzeit oder im Ausland? Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung finden Antworten auf Fragen wie diese auch auf der Homepage der Ärztekammer Nordrhein. Nachruf Trauer um Dr. Jan Leidel Vorreiter im Öffentlichen Gesundheitsdienst: Dr. Jan Leidel Foto: privat Dr. Jan Leidel ist am 10. Februar 2024 im Alter von 79 Jahren verstorben. „Mit ihm verlieren wir einen Arzt und Kollegen, der sich im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter des Gesundheitsamtes Köln sowie seiner ehrenamtlichen Aktivitäten landes- wie bundesweit jahrzehntelang in besonderer Weise um den Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Gesundheitsprävention verdient gemacht hat“, erklärte Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein. Unter Leidels Leitung (1985–2009) erweiterte das Kölner Gesundheitsamt mit der Versorgung Wohnungsloser und chronisch psychisch kranker Menschen sein Aufgabenspektrum um eine soziale Komponente. Neue Wege ging Leidel auch bei der Prävention von HIV und Aids. Sein als „Kölner Linie“ bekanntes Modell setzte bewusst auf Kooperation mit den betroffenen Gruppen. Der Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen und Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie war von 2011 bis 2017 Vorsitzender der Ständigen Impfkommission. Daneben engagierte sich Leidel auch in der ärztlichen Berufspolitik, unter anderem als Mitglied der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein und Vorsitzender des Kammerausschusses „Öffentliches Gesundheitswesen“. In dieser Funktion rief er 2011 das Kammerkolloquium „Kindergesundheit“ ins Leben. Für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken in der ärztlichen Selbstverwaltung und für seine besonderen Verdienste um die öffentliche Gesundheit verliehen ihm die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein im Jahr 2009 die Johannes-Weyer-Medaille der nord- rheinischen Ärzteschaft. MST Foto: Westend61/Fotolia

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