Seite 6 - Vorlage

Basic HTML-Version

6
»CC Rider hat schon auf sich aufmerksam gemacht«
H
einz Wewering gilt derzeit als der gefragteste
Catchdriver in Deutschland. Der Weltrekord-
ler, vielfache Champion und Derbysieger ist
in der Derbywoche für verschiedene Trainer und Be-
sitzer unterwegs.
TraberWelt:
Sie sind in Berlin im Dauereinsatz und
natürlich auch in sämtlichen Hauptereignissen des
ersten Wochenendes vertreten. In den Vorläufen zum
Stutenderby ist sicher Helena von Haithabu, mit der
Sie in Mariendorf schon gewinnen konnten, besonders
aussichtsreich?
Heinz WeWeRing:
Das
will ich hoffen,
sie ist ja ein
gutes Pferd
und hat ihr
K ö n n e n
schon des
Ö f t e r e n
unter Be-
weis ge-
stellt. Der
S t a r t p l a t z
eins ist für
uns allerdings
nicht so gün-
stig, da müssen
wir das Beste
raus machen.
Rechnen Sie mit der Finalqualifikation?
Rechnen wäre zu viel gesagt, ich hoffe drauf.
Auch wenn die Stute gut um den Kurs kommt,
sind mit Vicomtesse und Yuamour zwei extrem
gute Gegnerinnen mit von der Partie. Leicht wird
das nicht.
Bei den Hengsten am Sonntag ist wohl CC Rider
Ihre beste Chance?
Ich denke, ja. Mit dem 15er-Rekord und drei Sai-
sonsiegen hat er auch schon hinreichend auf sich
aufmerksam gemacht.
Den Sieg in Gelsenkirchen bezeichneten Beobachter
allerdings als glücklich.
Was heißt schon glücklich? Natürlich ist der Fa-
vorit vor uns im Schlussbogen durch einen Fehler
ausgefallen, aber wer sagt, dass CC Rider nicht
sowieso gewonnen hätte? Immerhin stellte er in
dem Rennen seinen Rekord auf. Und die Budden-
brock-Leistung war ja auch ok.
Wen sehen Sie in diesem Vorlauf als die wich-
tigsten Gegner?
Vor allem Dream Magic BE, wenn der in Ord-
nung ist. Das Pferd von Robert Bergh kann man
schwer einschätzen, aber wer mit einem 1.14-Re-
kord und fast 20.000 Euro Gewinnsumme nach
Berlin kommt, kann kein Schlechter sein.
Sie nehmen die Führung, lassen einen vorbei und
sind dann sicher im Finale?
Wenn es bloß so einfach wäre. Nein, über eine
Taktik habe ich mir noch keine Gedanken ge-
macht, da entscheide ich spontan. Wenn man
sich im Vorfeld zu sehr festlegt, tut man sich auch
schwerer, auf unerwartete Entwicklungen zu rea-
gieren.
Das zweite Highlight am Sonntag ist das Char-
lie Mills-Rennen, in dem Sie Prinz Poldi starten.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, er sei im
zweiten Band knapp unter der Zulagengrenze au-
ßerordentlich günstig untergekommen.
Sie sagen es: auf den ersten Blick. Bei näherem
Hinsehen hat man einen anderen Eindruck. Die
Großverdiener stehen nur 20 Meter dahinter vor
einer rechnerisch äußerst lösbaren Aufgabe. Eine
weitere Zulage in der Ausschreibung, z. B. bei
75.000 Euro, hätte den Pferden im ersten und
zweiten Band eine etwas reellere Chance einge-
räumt. So gut kann weder Prinz Poldi noch ein
anderer aus dieser Gewinnklasse sein, dass man
bei normalem Verlauf eine Chance hat, wenn ein
Baltimore As nur 20 Meter dahinter steht.
Aber im Trial hat Prinz Poldi sehr beeindruckt.
Klar hat er das, er ist auch ein tolles Pferd. Doch
die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Man
darf nicht vergessen, dass Prinz Poldi vor drei Mo-
naten noch in der Klasse bis 5.000 Euro unter-
wegs war, und nach dem Sieg in der Deutschen
Amateurmeisterschaft misst er sich plötzlich mit
dem besten deutschen Traber. Da wird selbst die
Leistung vomTrial, als er tollen Speed und Kampf-
geist zeigte, nicht ausreichen. Wenn er platziert
wäre, könnten wir schon ausgesprochen zufrieden
sein.
Interview+Foto: mf
Interview
Heinz Wewering