WERDER MAGAZIN Nr. 335

WERDER MAGAZIN: Der Erfolg einer Bremer Teilnehmerin bei Nord- deutschen Meisterschaften darf durchaus als Seltenheit bezeichnet werden. Du hast es im vergangenen Jahr gemeinsam mit Ann-Kathrin Fritz im Doppel geschafft. Seit wann spielst du Tischtennis? Und wie bist du dazu gekommen? HANNA STAHL: Ich bin durch meinen großen Bruder zum Tisch- tennis gekommen. Damals war ich sechs Jahre alt und wollte alles machen, was mein großer Bruder schon machen durfte. Also habe ich mich der sehr kleinen Gruppe beim ATSV Sebaldsbrück ange- schlossen und bin beim Tischtennis ‚hängengeblieben‘. Hast du dir vor dem Turnier Chancen auf den Titel ausgerechnet? Für mich kam der Sieg sehr überraschend. Ich bin mit dem Ziel zu den Norddeutschen Meisterschaften gefahren, den anderen Teilneh- mern den Sieg ein bisschen schwerer zu machen, dabei auf möglichst hohem Niveau Tischtennis zu spielen und somit weitere Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Mit dem Sieg haben weder die Betreu- er noch ich gerechnet, da Bremen in den vergangenen Jahren keinen Podest-Platz erreichen konnte. Ein weiteres Handicap war, dass ich meine Doppelpartnerin erst am Turniertag kennengelernt habe, da es keine weitere Spielerin aus Bremen gab, die in der Schülerinnen-A- Konkurrenz gestartet ist. Somit wurde mir eine mir bis dahin unbe- kannte Partnerin aus Schleswig-Holstein zugelost. Dadurch war die Überraschung umso größer, dass wir es bis ins Finale geschafft haben. Was war es für ein Gefühl, als du wusstest, dass ihr es geschafft habt? Das Gefühl war natürlich super. Es ist mein bisher größter Erfolg und somit eine ganz neue Erfahrung. Außerdem war der Titel eine Belohnung für die Monate zuvor, in denen Trainer und Betreuer fast täglich mit mir in der Sporthalle waren und mit mir trainiert haben. Es war ein Zeichen dafür, dass sich der Trainingsaufwand früher oder später auszahlt. Erfolge von Bremer Jugendspielern bei überregionalen Meisterschaften sind derzeit eher eine Seltenheit. Hanna Stahl jedoch errang im vergangenen Jahr bei den Norddeutschen Meisterschaften den Titel im Doppel, in diesem Jahr wurde sie im Bremer Rathaus geehrt. „Tischtennis ist nicht nur etwas für Jungs“ 56 WERDER MAGAZIN 335

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=