WERDER MAGAZIN Nr. 335

In diesem Jahr wurdest du von der Sena- torin für Soziales, Jugend, Frauen, Integ- ration und Sport für deine hervorragende Leistung ausgezeichnet. Was bedeutet dir diese Auszeichnung? Sie war für mich etwas Besonderes, weil ich vermutlich solch eine sportliche Ehrung im Bremer Rathaus nicht so schnell noch einmal erleben werde. Und es war auch eine Überraschung, da ich mit einer solchen Einladung nicht gerechnet hatte. Als du den Titel bei der Norddeutschen Meisterschaft geholt hast, spieltest du noch für den ATSV Sebaldsbrück. Im Sommer 2017 hast du dich dann dem SV Werder angeschlossen. Was war für den Wechsel ausschlaggebend? Ich habe mich für den SV Werder entschieden, da ich hier die bes- seren Perspektiven sehe. Ich will mich bestmöglich sportlich wei- terentwickeln und habe nach einem Verein Ausschau gehalten, der sowohl eine gute Jugendförderung betreibt, als auch eine Damen- Mannschaft hat, die in einer höheren Liga spielt, als ich zuvor ge- spielt habe. Und der auch bereit ist, eine Jugendspielerin aufzuneh- men. Das alles habe ich bei Werder gefunden. Bist du bisher mit der Entscheidung für den SV Werder zufrieden? Mit der Entscheidung, diesen Schritt zu wagen, bin ich sehr zufrie- den. Ich wurde gut aufgenommen und fühle mich sowohl in der Jugend, als auch in der Damen-Mannschaft sehr wohl. Außerdem wird ein diszipliniertes und leistungsorientiertes Training angebo- ten. Und ich erhalte eine tolle Unterstützung der Trainer. Welche sportlichen Ziele verfolgst du in näherer Zukunft? Mein Ziel ist es, mich immer weiterzuentwickeln und für den SV Werder im Jugend- und im Erwachsenenbereich noch erfolgreicher zu werden. Außerdem möchte ich mich für die nächsten Norddeut- schen Meisterschaften qualifizieren und Bremen gut vertreten. Welche Interessen hast du neben dem Tischtennis? Da ich fünf Mal in der Woche Training habe, am Wochenende Punktspiele und gelegentlich noch Turniere spiele, bleibt nicht so viel Zeit für andere Sportarten oder Hobbys. Außerdem machen sich die schulischen Verpflichtungen auch nicht von selbst. Aber jede freie Minute versuche ich mit Freunden oder der Familie zu verbrin- gen. Und wie jeder Jugendliche bin ich auch gerne mal faul, liege auf dem Sofa und mache Filmabende mit meinen Freunden. In Bremen bist du als Mädchen, das Tischtennis spielt, eine ziemli- che Ausnahme. Man kann ohne Zweifel von einem Nachwuchsproblem sprechen. Was denkst du, wodurch dieses Problem zustande kommt? Und wie könnte man es lösen? Ich denke, es fangen immer weniger Mädchen mit Tischtennis an, da in den Vereinen so gut wie keine Mädchen vorhanden sind, de- nen sich neue anschließen könnten. Ich glaube, es ist nicht ganz ein- fach, in einer reinen Jungen-Gruppe Anschluss zu finden, wenn man gar keinen kennt und noch nie zuvor Tischtennis gespielt hat. Wenn mehr Trainerinnen und Spielerinnen im Einsatz wären, würden mehr Mädchen Tischtennis spielen – da bin ich sicher. Zum einen wären sie Vorbild, zum anderen würden sie auch zeigen, dass Tisch- tennis nicht nur etwas für Jungs ist. Interview: Niklas Glade Hanna Stahl, 14 Jahre altes Tischtennis-Talent des SV Werder, steht nahezu täglich zum Training am Tisch. Die harte Arbeit brachte ihr den Nord- deutschen Meistertitel im Doppel ein, für den sie im Bremer Rathaus geehrt wurde (kleines Foto re.). WERDER MAGAZIN 335 57 TISCHTENNIS Fotos: M. Rospek

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