WERDER MAGAZIN Nr. 337

WERDER MAGAZIN 337 25 Was erwartest du in dieser Saison von deinem Team? Ich bin sicher, dass die Spielerinnen wieder mit ihrer fußballerischen Qualität, ihrem Spirit, ihrer Leidenschaft und ihrem absoluten Wil- len überzeugen werden. All das hat sie bereits im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Sie werden die Leistungen der zurückliegenden Saison bestätigen und zeigen, dass der Verbleib in der Liga kein Zufall war. Sind die Ziele diese Saison höhergesteckt? Natürlich wollen wir vor allem in der Liga bleiben, aber uns auch weiterhin verbessern. Daher haben wir uns einen einstelligen Ta- bellenplatz als Ziel gesetzt. Ich bin sicher, dass wir das mit unserer Mannschaft erreichen können. Beim Saisonauftakt dauerte es nur drei Minuten bis zum ersten Werder-Treffer, der den Grundstein für den 3:0-Erfolg in Mönchenglad- bach legte. Der Heimstart ging mit 0:1 gegen Leverkusen verloren. Wie bewertest du die beiden Spiele? Wir hatten uns vorgenommen, mit einem schnellen Treffer in die Partie in Mönchengladbach zu starten... Leider fehlte uns danach die Zielstrebigkeit, um zu erhöhen und das Spiel frühzeitig zu entschei- den. Letztlich mussten wir bis in die Schlussphase auf den zweiten Treffer warten, der dann die Entscheidung brachte. Insgesamt stan- den wir in der Defensive sehr kompakt und haben wenig zugelassen. Gegen Leverkusen haben wir es die ersten zehn Minuten lang gut gemacht, doch danach viel zu verhalten gespielt. Der Gegner hat uns den Schneid abgekauft, war besser und hat letztlich verdient ge- wonnen. Wir müssen wieder mutiger auftreten und unsere Stärken zeigen. Leider hat man die Fähigkeiten, die das Team besitzt, gegen Leverkusen nicht so oft sehen können. Du bist schon viele Jahre im Frauenfußball tätig, hast selbst in der Bundesliga gespielt und bist nun dort Trainerin. Wie muss sich der Frauenfußball beim SV Werder und in Deutschland allgemein in nächs- ter Zeit weiterentwickeln? Der nächste große Schritt muss aus meiner Sicht sein, dass die Spie- lerinnen nicht mehr neben dem Fußball auch noch Vollzeit arbei- ten müssen. Die Vereine brauchen die Möglichkeit, öfter mit ihren Spielerinnen trainieren zu können. Im Moment müssen sie beruflich und sportlich immer 100 Prozent geben. Das ist ein kräftezehrender Spagat, der dazu führt, dass man nicht immer ans Limit gehen kann. Ich war selbst jahrelang in dieser Situation. Daher kann ich mich gut in die Spielerinnen hineinversetzen. Außerdem wäre eine größere mediale Präsenz wichtig, um den Frauenfußball noch mehr in den Fokus zu rücken. Interview: Marcel Kuhnt Foto: hansepixx

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